Die Reformation hat viel bewirkt und auch die Philosophie beeinflusst: Was ist das Göttliche? Müssen wir glauben, um überhaupt etwas wissen zu können? Welche Rolle spielt dabei Vertrauen - in uns, in unser Wissen, in die Welt?
Das sind die schwierigen philosophischen Fragen, mit denen sich Volker Gerhardt in seinem Vortrag beschäftigt. Gerhardt ist Professor für praktische Philosophie an der Humboldt Universität zu Berlin.
"Zumindest an den Grenzen des Wissens ist der Mensch zum Glauben an die Richtigkeit und Brauchbarkeit seines Wissens genötigt."
In seinem Vortrag geht es um mehr als nur theoretische philosophische Überlegungen. Gerhardt erklärt vielmehr, wie die Reformation und Martin Luthers Theologie unser Verständnis dieser Fragen geprägt haben.
"Das Göttliche kann es, wenn es denn Bedeutung haben soll [...], ohnehin nirgendwo anders geben als in der Welt."
Dieser Vortrag ist der erste Teil eines Doppelvortrags, den Gerhardt zusammen mit dem Theologen Dietrich Korsch gehalten hat. Korsch entwirft in seinem Vortrag zunächst ein historisches Bild der Theologie im Mittelalter und geht dann auf die Wirkung der Reformation ein. Die Reformation, so Korsch, sei zuerst und vor allem eine Umstellung im Selbstverständnis des Menschen.
Gerhardt und Korsch haben ihre Vorträge am 19. Januar 2017 an der Hamburger Akademie der Wissenschaften gehalten im Rahmen der Vortragsreihe "Reformation im Diskurs".
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