Aufgrund der Corona-Pandemie steigt das Interesse an Hunden. Egal ob vom Züchter oder aus dem Tierschutz – beim Hundekauf sollten wir einiges beachten. Hundetrainerin Iona Teicher erklärt, worauf es ankommt.
Einen "Einstiegshund", der für alle Menschen gleichermaßen geeignet sei, gebe es nicht. Vielmehr habe jeder Mensch unterschiedliche Bedürfnisse, zu denen ganz verschiedene Hunde passen würden, sagt Iona Teicher. Neben ihrem Studium der Kynologie, also der Lehre von der Zucht, Dressur und den Krankheiten von Hunden, arbeitet sie als Trainerin in einer Hundeschule.
Warum sich viele Menschen nach einem Hund sehnen
Die Tierschutzorganisation Tasso e.V. meldete im Juni einen Anstieg von rund 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bei neu registrierten Hunden – wegen der Corona-Pandemie. Den Trend hin zum Hund fände Iona bedenklich, aber auch verständlich.
"Ich verstehe total das Bedürfnis nach Fell, nach Nähe und nach Natur."
Denn viele Menschen, die sich jetzt ein Tier anschaffen, hätten sich schon lange danach gesehnt und nun durch Homeoffice-Regelungen und Kurzarbeit Zeit dafür, so die Beobachtung der Hundetrainerin. Es sei total verständlich, dass die Menschen in der Pandemie-Zeit eine Aufgabe in den Hunden sehen würden. Viele Menschen würden sich die Anschaffung eines Lebewesens auch sehr gut überlegen, einige würden aber zu kurzfristig planen, so ihre Erfahrung.
Tipps der Hundetrainerin bei der Anschaffung eines Hundes:
- Noch bevor wir uns mit anderen Dingen beschäftigen, sollten wir ein Beratungsgespräch mit einem Experten oder einer Expertin führen, so der Rat von Iona Teichert. Denn wir müssten verstehen, was ein Hund überhaupt bedeutet und auch dass jede Rasse und jede Mischung anders sei.
- Modehunde wie etwa die französische Bulldogge oder den Mops sollten wir uns nicht kaufen. Wenn Hunde-Rassen im Trend liegen, dann ginge die Zucht oft zulasten der Gesundheit der Tiere.
- Egal, wo wir unseren Hund holen, ob beim Züchter oder bei einer Tierschutzorganisation, wir sollten genau recherchieren. "Den Gedanken, einem Hund, der ohnehin schon da ist, ein zu Hause zu geben, den finde ich toll. Mann muss nur schauen, denn nicht jede Tierschutzorganisation und jeder Züchter macht eine gute Arbeit", erklärt Iona Teichert.
- Wenn wir über den Hundekauf nachdenken, sollten wir auch selbst über einige Kompetenzen verfügen. Wir sollten wohlwollend Grenzen setzen können, konfliktfähig sein und uns bewusst sein, dass ein Hund ein Lebewesen sei, sagt die Hundetrainerin. "Das Wichtigste ist es ein gutes Bauchgefühl für andere Lebewesen zu haben", sagt Iona Teichert.
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