Sie sind unter Jugendlichen beliebt, aber sie können auch der Gesundheit schaden – Energydrinks. Polen hat deswegen den Verkauf neu geregelt. Die Drinks werden jetzt nur noch an über 18-Jährige verkauft, außerdem gibt es ein Werbeverbot. Auch bei uns sind Energydrinks umstritten. Aber wieso eigentlich?
"Pling! Über 18 Jahren?" Die Supermarktkasse zeigt in Polen an, dass Menschen, die Energydrinks kaufen wollen, ab sofort nach ihrem Ausweis gefragt werden müssen. Für unter 18-Jährige sind die wach machenden Getränke dort ab sofort verboten. Der Grund: Gesundheitliche Gefahren.
"Bis zum 25./30. Lebensjahr entwickelt sich das Gehirn am intensivsten. Wenn man das Hirn in dieser Zeit mit Koffein, großen Mengen Zuckern oder Taurin überschüttet, kann es zu irreparablen Schäden führen."
Eine Erhebung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit aus dem Jahr 2019 hat ergeben, dass etwa 68 Prozent der 10- bis 18-Jährigen in Deutschland Energydrinks konsumieren. Ein gelegentlicher Verzehr gilt als unbedenklich, aber die für Jugendliche geltenden Grenzen werden oft deutlich überschritten. Einige trinken etwa sieben Liter im Monat. Die Verbraucherzentrale fordert daher auch in Deutschland ein Verkaufsverbot an Minderjährige.
Viel mehr Koffein als in Cola
Aber was macht Energydrinks eigentlich inhaltlich aus? Für alle Getränke gilt, sie dürfen nicht mehr als 150 Milligramm Taurin- oder Koffeingehalt pro Liter enthalten. Im Vergleich mit einer Cola ist das doppelt so viel Koffein. Für Energydrinks ist das hingegen ein relativ normaler Wert. Es gibt sogar Drinks, deren Wert noch deutlich darüber liegt.
Außerdem enthalten Energydrinks viel Zucker, welcher noch zusätzlich eine aufputschende Wirkung hat.
Gefahren für die Gesundheit durch Energydrinks
Zuviel Koffein kann zu Schweißausbrüchen, Kopfschmerzen oder Veränderungen des Gemütszustands führen. Durch die Wirkung ist es möglich, viel nervöser oder reizbarer zu werden. Weitere Nebenwirkungen betreffen das Herz-Kreislauf-System: ein schnellerer Herzschlag, ein höherer Blutdruck und schlechteres Einschlafen.
"Fürs Herz-Kreislauf-System einfach schlecht."
Gleichermaßen ist der Konsum von Energydrinks auch schlecht für die Entwicklung des Gehirns, erklärt die polnische Ernährungswissenschaftlerin Justyna Marschakovska. Wenn das Gehirn bis zum Alter von 30 mit Koffein, großen Mengen von Zucker oder Taurin überschüttet wird, kann es zu irreparablen Schäden führen, sagt die Ernährungswissenschaftlerin.
Bestätigt wird ihre Aussage durch eine Studie des Robert Koch-Instituts, in der Jugendliche Energydrinks trinken sollten. Das Ergebnis: Energydrinks haben Auswirkungen auf die Fließgeschwindigkeit vom Blut in der größten Hirn-Arterie. Der Blutfluss könnte sich um rund 10 Prozent verringern.