Die italienische Mafia hat ein neues Geschäftsfeld entdeckt: gestohlene Medikamente. Die kommen aus italienischen Krankenhäusern und landen später in deutschen Apotheken.
Der Tathergang ist immer gleich: Einbrecher dringen in den Sicherheitsraum der Krankenhäuser ein, dort wo die Medikamente aufbewahrt werden, sie stecken besonders teure Medikamente ein und verschwinden wieder. Dahinter steckt die Mafia.
Meistens werden Herceptin und Remicade gestohlen, beides sind sehr teure Medikamente für Menschen, die an Krebs erkrankt sind. Eine Einheit mit 150 Milligramm kosten in Deutschland 866 Euro.
Ab in die normale Handelskette
Einen lukrativen Schwarzmarkt für die Medikamente gebe es nicht, sagt Tillmann Kleinjung. Darum muss die Mafia die gestohlenen Medikamente in die normale Handelskette zu bringen. Bislang sind die gestohlenen Medikamente vor allem in Skandinavien, Deutschland und Spanien verkauft worden.
"Das Problem ist, das über dieselbe Kette auch gefälschte und gepanschte Medikamente auf den Markt kommen. Das ist natürlich höchstgefährlich."
Wie man die Fälschungen erkennt
Damit die Fälschungen überhaupt entdeckt werden, muss ein pharmakologischer Test gemacht werden - mit dem bloßen Auge sind die Fälschungen kaum erkennbar. Mit ein bisschen Glück, kann die Verpackung Hinweise darauf geben, ob Fälschung oder nicht.
"Da stimmen die Produktnummern nicht mit dem überein, was auf der Pappschachtel steht. Die Verfallsdaten stimmen nicht überein. Manchmal sind die Deckel an den Fläschchen manipuliert worden."
Mehr zu den gestohlenen Medikamenten:
- Das Paul-Ehrlicher-Institut kennt die Chargennummern der gestohlenen Medikamente