Für alle, die mehr lachen möchten, gibt es ein Lachtelefon. Da können alle anrufen, die wollen. Wie gesund lachen sein kann, zeigt auch eine aktuelle Studie.
Als Clara das erste Mal die Nummer wählt, nimmt sie einen gewissen Widerstand bei sich wahr. Sie ruft das Lachtelefon an. Das ist eine Hotline, bei der Menschen ehrenamtlich mit anderen Menschen am Telefon lachen.
Bei Clara nimmt Sandra ab: "Hallo, hier ist das Lachtelefon", sagt sie und fragt: "Hast du schon mal angerufen oder ist es dein erster Anruf?" Es ist Claras erster Anruf. Die beiden atmen gemeinsam noch mal tief ein und aus – und dann geht es auch schon los mit dem Lachen.
"Es gibt Menschen, die rufen an, die können gar nicht lachen. Sie üben mit uns, ins Lachen zu kommen."
Clara lässt sich darauf ein, was am Telefon passiert, und stellt fest: Das Lachen tut gut. So wie ihr geht es auch anderen Menschen, die beim Lachtelefon anrufen, sagt Sandra Mandl. Sie ist eine der Gründerinnen.
Entspannen, Stress rauslassen, einfach reden
Die Anrufer*innen haben ganz unterschiedliche Gründe, aus denen sie die Nummer wählen, erklärt sie. Manche haben schlechte Laune und hoffen, beim Lachtelefon auf andere Gedanken zu kommen. Andere rufen regelmäßig an, weil sie sich freuen, sich mit jemandem auszutauschen.
Und es rufen auch Menschen an, die Lachen üben möchte, weil sie denken, sie könnten das nicht, sagt Sandra. "Sie lernen dann langsam über Lachlaute und über Übungen, die sie mit uns machen, wieder mehr zu lachen."
Lachen ist gesund
Vorteile hat Lachen auf jeden Fall. Die Redewendung "Lachen ist gesund" ist auch wissenschaftlich belegt. Dafür gibt es viele Belege, zum Beispiel auch diese Studie zweier Forscherinnen der Uni Toronto und der brasilianischen Uni Rio Grande do Sul aus diesem Jahr:
Die Forscherinnen haben sich das Stresshormon Cortisol genauer angesehen. Bei Krankheiten wie Adipositas oder chronischen Schmerzen produziert der Körper viel davon. Ein dauerhaft erhöhter Cortisolspiegel kann sich negativ auf unsere Gesundheit auswirken.
Damit der Cortisol-Level wieder sinkt, kann auch Lachen helfen, zeigt die Studie. Demnach können zum Beispiel Therapieformen helfen, bei denen wir absichtlich laut lachen. Die Forscherinnen kamen bei ihrer Untersuchung zu dem Ergebnis, dass sich der Cortisol-Level dadurch um rund ein Drittel senken lassen kann.
Lachen in schwierigen Situationen
Lachen hat noch mehr positive Effekte. Es hilft uns beispielsweise dabei, die Perspektive zu wechseln, erklärt Arbeitspsychologin Tabea Scheel. Sie erforscht Lachen seit vielen Jahren. In Situationen, in denen es uns schlecht geht, kann Lachen helfen, eine gewisse Distanz zum Problem aufzubauen. "Mein Denken wird wieder ein bisschen breiter und ich bekomme vielleicht auch andere Lösungsansätze, als nur in einer misslichen Situation zu verharren und mich dabei schlecht zu fühlen", erklärt sie.