Normale Angler fangen Fische. Magnetangler holen metallische Gegenstände aus Flüssen und erleben dabei große Überraschungen.

Lukas ist 24 Jahre alt und hat zusammen mit seinem Vater Wolfgang ein Hobby: Beide gehen gerne raus zum Magnetfischen. Erst neulich haben sie ein Auto aus dem Wasser geholt, das jemand in mehrere Einzelteile zersägt und im Fluss entsorgt hatte. 

Magnetangler Wolfgang (60) und Lukas (24) auf einer Brücke in Schleswig-Holstein
© Deutschlandfunk Nova | Johannes Kulms
Magnetangler Wolfgang und Lukas

Beim Magnetfischen werden Wolfgang und Lukas immer wieder überrascht, was so alles im Fluss rumliegt. Ein uraltes Messer beispielsweise, das nach vielen Jahren im Wasser immer noch keine Spuren von Rost aufweist, Hufeisen, alte Münzen - und manchmal auch Rückstände aus dem Zweiten Weltkrieg. 

Bei Weltkriegsrückständen kommt der Kampfmittelräumdienst

Es gibt sogar Magnetfischer, die gezielt losziehen um Weltkriegsrückstände zu finden. Das können Lukas und Wolfgang nicht verstehen. Sie wissen zwar, wo sie theoretisch danach suchen müssten, haben aber gar kein Interesse daran. "Was soll man damit?", fragt sich Lukas, "man begibt sich nur in Lebensgefahr". 

Wenn beim Magnetangeln Munition aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden wird, muss der Kampfmittelräumdienst kommen. Grundsätzlich sind die Behörden bei Magnetfischern aber erst mal skeptisch, erläutert Lukas.

"Wir hatten einmal mit der Fischereiaufsicht zu tun. Die haben direkt ernst gemacht und wollten unsere Ausweise sehen. Als wir denen erklärt haben, was wir machen, sagten sie: 'Ok, super, weiter machen!'"
Lukas, 24 Jahre alt, Magnetfischer aus Schleswig-Holstein

Reizvoll am Magnetfischen ist für Lukas und seinen Vater einerseits die Überraschung, was sie wohl aus dem Wasser ziehen. Andererseits lieben es beide zu ergründen, woher und aus welcher Zeit die Gegenstände stammen. 

Die Magnete, mit denen sie fischen, sind keine normalen Haushaltsmagnete. Sie sind etwa faustgroß, manche sind rund, andere eckig, und können bis zu 200 Kilo aus dem Wasser ziehen. 

Tipps vom Profi

Aber Vorsicht! Auf der Internetseite, die Lukas betreibt, wird Anfängern geraten, ein paar Dinge zu beachten bevor sie loslegen. Beispielsweise sollte man sein Handy oder andere Speichermedien im Auto lassen. Die Magnete können ganze Festplatten oder Speicherkarten löschen. 

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Shownotes
Magnetfischer
Angeln nach Metallschätzen
vom 10. September 2018
Moderatorin: 
Steffi Orbach
Autor: 
Johannes Kulms, Deutschlandfunk Nova