Manche Eltern wollen nicht, dass ihre Kinder gegen Masern geimpft werden. Oft haben aber auch Erwachsene keinen ausreichenden Impfschutz mehr. Gerade die nach 1970 Geborenen sollten sich beim Arzt checken lassen.

Der EU-Gesundheitskommissar rät allen Erwachsenen, die nach 1970 geboren wurden, in ihren Impfpass zu schauen, ob sie zweimal geimpft wurden. Denn erst die zweite Impfung gegen Masern gewährt ausreichenden Schutz. Kinder wurden aber erst ab den 90er Jahren standardmäßig zweimal geimpft. Wer also in seinem Impfpass nur eine Masernimpfung findet, sollte sich zum Arzt aufmachen.

Doppelt so viele Masernfälle wie 2016

Für 2017 werden noch mehr Masernfälle erwartet als im vergangenen Jahr. Bereits im Januar und Februar waren die Zahlen doppelt so hoch wie in den ersten Monaten des letzten Jahres. Das Europäische Zentrum für die Kontrolle für Krankheiten (ECDC) warnt, dass die Zahlen auch weiterhin steigen werden. 

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Schuld an steigenden Masernerkrankungen sind nicht nur Eltern, die ihre Kinder nicht impfen lassen wollen, sondern auch Erwachsene. Gerade bei den Menschen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren sind die Fälle laut Statistik des Robert-Koch-Instituts gestiegen. In den letzten Jahren war jeder dritte Masernpatient über 20. In der EU haben derzeit mehr als 5 Prozent keinen vollen Impfschutz gegen Masern.

Masern können tödlich enden

Während bei Kindern ab einem gewissen Alter der Verlauf der Krankheit mit Fieber, roten Flecken und vielleicht Husten glimpflich verlaufen kann, birgt die Krankheit für Erwachsene erhebliche Risiken: Lungen- und Hirnhautentzündungen können als weitere Komplikationen auftreten, es können Lähmungen zurückbleiben und unter 1000 Patienten sterben im Durchschnitt ein bis drei Menschen. Der EU-Gesundheitskommissar hält das bei einer Krankheit, gegen die es eine gute, sichere und günstige Impfung gibt, für inakzeptabel.

Mehr über die Masernimpfung:

Shownotes
Immer mehr Masernfälle
Mangelhafter Impfschutz bei Erwachsenen
vom 24. April 2017
Moderator: 
Paulus Müller
Gesprächspartnerin: 
Sophie Stigler, DRadio Wissen