Diejenigen von euch, die einen günstigen Handyvertrag für 10 bis 20 Euro haben, könnten von diesem Problem betroffen sein: Manchmal ist kein Zugang zum LTE-Netz im Vertrag enthalten. Da kann es euch passieren, dass ihr mitten in der Stadt kein mobilen Daten empfangen könnt.

Günstige Handyverträge bieten zwar einige Gigabyte Datenvolumen, aber oft keinen Zugang zum LTE-Netz. Das LTE-Netz ist inzwischen aber an vielen Orten schneller und engmaschiger ausgebaut als das 3G-/UMTS-Netz. Das kann bedeuten, dass wir mitten in der Großstadt plötzlich gar keinen Handyempfang haben, zum Beispiel im Osten Berlins. Mit einem günstigen UMTS-Tarif, der das Vodafone-Netz nutzt, sind wir an manchen Orten komplett offline. Oft wissen Handynutzer aber selbst nicht, dass sie einen Vertrag ohne LTE-Nutzung abgeschlossen haben. 

"Erst als der Vertrag lief, dachte ich: Komisch, hier müsste doch LTE verfügbar sein. Dann habe ich den Ort gewechselt. Wieder kein Empfang. Dann habe ich bei der Hotline angerufen. Die haben mir gesagt: 'Sie haben einen Vertrag ohne LTE abgeschlossen'."
Anneke wunderte sich darüber, wieso sie keinen Handyempfang hatte.
Netzabdeckung in Berlin.
© Screenshot Vodafone.de
Netzabdeckung in Berlin: 3G / UMTS im Vergleich zu 4G/ LTE.

Viele Handynutzer gehen davon aus, dass die Anbieter LTE anbieten müssen. Das stimmt aber nicht. Daher sollten wir uns, wenn wir einen Handyvertrag abschließen, unbedingt darüber informieren, ob LTE explizit in den Tarifdetails genannt wird. Von Surfgeschwindigkeiten darf man sich nicht täuschen lassen, weil sie nichts mit dem LTE-Zugang zu tun haben müssen. 

Gerade bei günstigen Anbietern wie Otelo, Lidl connect, Allmobil und Co sind viele Tarife ohne LTE-Nutzung. Auch Netzbetreiber wie Vodafone bieten Tarife ohne LTE an. Wer direkt einen Mobilfunkvertrag bei der Telekom oder O2 abschließt, hat den LTE-Zugang inklusive. 

Mobilfunkverträge innerhalb von 14 Tagen widerrufbar

Wer einen Mobilfunkvertrag abschließt und dann feststellt, dass keine LTE-Nutzung enthalten ist, kann ihn in der Regel innerhalb von 14 Tagen widerrufen. Danach sind wir auf die Kulanz des Netzbetreibers angewiesen, falls wir wieder aus diesem Vertrag heraus möchten. Manchmal kann man auch LTE als Zusatzoption dazubuchen. Das kostet dann aber extra. Einige Tarife schließen die LTE-Nutzung komplett aus. 

"Wenn ich online einen Vertrag abschließe, habe ich ein 14-tägiges Widerrufsrecht. Also spätestens, wenn ich die Sim-Karte zugeschickt kriege, sollte ich genau schauen: Ist da LTE drin? Danach wird es schwierig."
Tom Janneck, Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein

Die reinen UMTS-Tarife sind oft deutlich günstiger. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann vorab auf den Empfangskarten der Netzbetreiber checken, wie der Netzempfang verteilt ist. Vor allem dort, wo wir uns hauptsächlich aufhalten: am Wohnort und am Arbeitsplatz. 

Im Netz können wir auf den Empfangsprognose-Karte auch gezielt "UMTS/3G" anklicken. Was diese Karten anzeigen, bietet zwar keine 100-prozentige Garantie, ist aber ein Anhaltspunkt. Falls auf der Karte Lücken im 3G-Netz angezeigt werden, vor allem in der Gegend, die für uns am interessantesten ist, können wir das Angebot noch einmal überdenken.

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Shownotes
Mobilfunk
Ohne LTE keine mobilen Daten
vom 21. Februar 2019
Moderatorin: 
Steffi Orbach
Gesprächspartner: 
Till Opitz, Deutschlandfunk Nova