Weil wir es nicht schaffen, Ressourcen zu sparen, sollen Frauen in Zukunft besser nur noch ein Kind bekommen. Anreiz: Zum Fünfzigsten gibt's 80.000 Dollar für jede, die bis dahin nur ein Kind hat.

Die beiden Wissenschaftler Jorgen Randers und Graeme Maxton haben für den Club of Rome das Buch "Ein Prozent ist genug" geschrieben. Ihr Vorschlag lautet: Zahlt allen Frauen in Industrieländern an ihrem 50. Geburtstag 80.000 Dollar - umgerechnet 70.000 Euro -, wenn sie maximal nur ein Kind zur Welt gebracht haben.

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Dahinter steckt die Erkenntnis, dass wir in den Industrienationen es bisher nicht geschafft haben, unseren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Der Fingerzeig geht explizit Richtung Industrienationen, denn Menschen in weniger entwickelten Ländern verbrauchen de facto weniger Ressourcen als wir.

Entweder sparen oder weniger Kinder

Wenn wir es also nicht schaffen, ressourcensparender zu leben, dann müssen wir dafür sorgen, dass weniger von uns auf der Erde leben. Logisch. Damit das funktioniert, sollen die Ein-Kind-Frauen einen finanziellen Anreiz bekommen. Die Summe von 80.000 Dollar ist eher willkürlich gewählt und entspricht dem Brutto-Inlandsprodukt, das ein Mensch in einem reicheren Land im Schnitt in zwei Jahren erwirtschaftet.

"Wir möchten hier vor allem zu einem neuen Denken anregen und dazu, dass die reiche Welt ein Beispiel gibt und zum Vorbild wird."
Jorgen Randers und Graeme Maxton

Eine Bevölkerungspolitik mit finanziellen Anreizen zu verbinden, ist schwierig und stößt auf Kontroversen. Frauen dafür belohnen zu wollen, dass sie nur ein Kind bekommen, halten wir für unmoralisch. Kinderkriegen sollte nicht monetarisiert werden. Der Vorschlag der beiden Wissenschaftler ist nicht wirklich ernst gemeint und zielt eigentlich darauf ab, darauf aufmerksam zu machen, dass wir in den reichen Industrienationen nicht in der Lage sind, unseren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.

Shownotes
Belohnung für weniger Kinder
Ein unmoralisches Angebot
vom 03. Oktober 2016
Moderatorin: 
Steffi Orbach
Gesprächspartner: 
Konstantin Zurawski, DRadio-Wissen-Reporter