Eigentlich lässt sich mit GPS jeder Ort auf der Welt präzise beschreiben, doch sind die langen Zahlenreihen fehleranfällig. Das Londoner Unternehmen What3Word will das ändern. Sie haben ein System entwickelt, mit dem zukünftig jeder Ort über einen eindeutigen Namen, bestehend aus drei Wörtern, leicht und exakt gefunden werden soll.

Chris Sheldrick, Gründer von What3Words, ist als Sohn eines Bauern auf dem Land in England aufgewachsen. Dort haben die Häuser teilweise keine Hausnummer, so dass Lieferanten oft Schwierigkeiten haben, den richtigen Bauernhof oder das richtige Haus zu finden. Denn eine Beschreibung wie beispielsweise "das Haus am sechsten Laternpfahl links" gleicht eher einem Glücksspiel.

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Aus diesem Grund will Sheldrick mit seiner Firma What3Words in den nächsten fünf Jahren einen neuen und viel einfacheren Standard für Adressen etablieren. Dafür haben er und seine Kollegen die Welt in 57 Billionen Quadrate von drei mal drei Metern eingeteilt. Jedes Quadrat hat einen eindeutigen Namen, das aus drei Wörtern besteht und über die sich jeder Ort auf der Erde leicht und punktgenau finden lassen soll.

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Besonders freuen dürfte das neue System zum einen die Postboten auf unserem Planeten - zum Beispiel in Tokio: Hier werden Hausnummern nicht wie bei uns nach fortlaufenden Zahlen vergeben, sondern nach dem Baujahr des Hauses. Eine Katastrophe für jeden Lieferdienst.

Adressen für alle

Vorteile hat das System der drei Worte vor allem aber auch für die abgelegenen Regionen und ärmeren Länder dieser Erde. Zukünftig sollte so jedes Haus in den Favelas in Brasilien leicht gefunden werden oder sonst wo auf der Erde:

"Es geht auch auf dem Land in Afrika und damit will Chris Sheldrick auch die Entwicklungs- und Schwellenländer weiterbringen.
Friedbert Meurer, Korrespondent in London
Chris Sheldrick und Friedbert Meurer
©
Chris Sheldrick und Friedbert Meurer (v.l.)

Das neue System soll zukünftig mit Google Maps funktionieren, oder auch offline mit einer eigenen App, die sich jeder Nutzer auf das Smartphone laden kann.

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Die neue Vermessung der Welt
vom 25. Januar 2016
Moderatorin: 
Andrea Rönsberg
Gesprächspartner: 
Friedbert Meurer, Korrespondent in London