Es ist eine Sensation: Wissenschaftler konnten zum ersten Mal Gravitationswellen beobachten, die bei der Verschmelzung von zwei Neutronensternen entstanden sind.

Vor über 100 Jahren errechnete Albert Einstein ihre Existenz. 2015 ist es dann zum ersten Mal gelungen, Gravitationswellen nachzuweisen. Diese Gravitationswellen sind durch das Ineinanderstürzen von Schwarzen Löchern entstanden. Dafür gab es 2017 den Nobelpreis für Physik.

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Und jetzt das nächste große Ding: Zum ersten Mal konnten Wissenschaftler Gravitationswellen beobachten und aufzeichnen, die beim Verschmelzen von zwei Neutronensternen entstanden sind. Anders als beim Ineinanderstürzen von Schwarzen Löchern entsteht dabei Licht, das Teleskope auf der Erde und im Weltall einfangen konnten.  

"Ein Teelöffel voll von dem Material aus dem die Neutronensterne bestehen, wiegt Millionen von Tonnen."
Michael Büker, Wissenschaftsjournalist

Neutronensterne sind die Überreste von ausgebrannten Sternen. Wenn ein Stern keinen Brennstoff mehr hat und damit die Reaktionen nicht mehr stattfinden, die den Stern leuchten lassen, kann es passieren, dass der Stern in sich zusammenfällt. Zurück bleibt ein sehr dichtes Objekt, der Neutronenstern. Ein Teelöffel voll von Neutronensternmaterial wiegt rund eine Milliarde Tonnen.

"Wir haben Gravitationswellen und Gammastrahlung und sichtbares Licht - alles vom gleichen Ereignis aufgefangen. Das ist zum ersten Mal gelungen."
Michael Büker, Wissenschaftsjournalist

Am 17. August 2017 haben Detektoren in den USA und in Italien rund hundert Sekunden lang Kräuselungen der Raumzeit registriert. Das waren die Gravitationswellen. Fast zeitgleich gab es einen Gammastrahlenblitz. Der wurde sowohl von Satelliten im All als auch von Teleskopen auf der Erde verfolgt. Weil die Kollision der Neutronensterne nur 130 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt war, konnten die Teleskope sogar sichtbares Licht aufzeichnen.

Und was lernen wir daraus?

Die Beobachtungen können dabei helfen, die Frage nach den verschiedenen Elementen im Universum zu beantworten. Woher kommen eigentlich alle diese unterschiedlichen Atome? Wie entsteht beispielsweise Gold? Als das Universum entstanden ist, gab es nämlich noch gar kein Gold. Deshalb wird vermutet, dass schwere Elemente wie Gold oder Blei bei Kollisionen von Neutronensternen entstehen könnten.

"Diese Kollision soll soviel Gold erzeugt haben, wie die Erde hundert Mal wiegt."
Michael Büker, Wissenschaftsjournalist

Und auch grundlegende Fragen nach der Größe und dem Alter des Universums könnten durch die Messungen wieder etwas besser beantwortet werden.

Shownotes
Neues von den Gravitationswellen
Durchbruch für die Astrophysik
vom 17. Oktober 2017
Moderation: 
Ralph Günther
Gesprächspartner: 
Michael Büker