Es gibt viele Gründe, warum wir niesen. Manche haben mit der Nase zu tun, andere nicht. Hartnäckige Störer brauchen schon mal ein paar Nieser mehr.

In der Regel niesen wir, weil unsere Nase einen Fremdkörper loswerden will. Manchmal ist das einfach, und ein einmaliges Niesen reicht. Ist er hartnäckiger, müssen auch schonmal drei Nieser her. Einer fürs Lösen, einer, um ihn nach vorne zu befördern, und noch einer, um ihn heraus zu niesen.

Orgasmus verursacht Niesen

Manchmal hören Menschen aber quasi gar nicht mehr auf zu niesen. Das kann tatsächlich an einem echten Störfaktor in der Nase liegen (zum Beispiel bei Allergie). "Manchmal denkt der fürs Niesen zuständige Nerv (Nervus trigeminus) aber auch nur, dass er gereizt wurde", sagt Notfallarzt Johannes Wimmer. Das passiert zum Beispiel wenn wir:

  • In helles Licht oder in die Sonne gucken
  • Nasenhaare trimmen
  • Augenbrauen zupfen
  • Kämmen
  • Sex

Reize wie diese können als Fehlreaktion eines überempfindlichen Nervus trigeminus das Niesen auslösen.

Auf keinen Fall Nieser unterdrücken

Johannes Wimmer sagt, wir sollten immer freundlich zu unserer Nase sein, weil sie so ein empfindliches und wichtiges Organ ist. Und dazu gehört: Nieser nicht unterdrücken. Der Druck, der aufgebaut wird, muss irgendwo hin, deshalb: "Bloß nicht Nase und Mund zuhalten", so der Mediziner. Es gebe dadurch immer wieder Verletzungen im Mund- und Rachenraum.

"Mein Tipp ist gerade bei Allergikern: Nasenspray, nicht unbedingt die Chemie-Keule - eines, das die Nase ein bisschen spült."
Dr. Johannes Wimmer, Notfallarzt

Mehr zum Thema:

  • Popeln, aber richtig  |   Bei Erkältungen, Heuschnupfen und Heizungsluft trocknen die Nasenschleimhäute aus. Die Folge: Popel. Die sind natürlich unangenehm und müssen raus.
  • Richtig Niesen  |   Nieser zurückzuhalten ist eine schlechte Idee. Man kann dabei im Krankenhaus landen, wie Ärzte berichten.
Shownotes
Trigeminus
Merkwürdige Gründe fürs Niesen: Helles Licht, kämmen, Sex
vom 19. Mai 2018
Moderatorin: 
Sonja Meschkat
Gesprächspartner: 
Dr. Johannes Wimmer, Notfallarzt