Endlich. Es wird wärmer. Wir können abends wieder draußen sitzen - gerne auch auf öffentlichen Plätzen. Aber die sind teils zur Kampfzone zwischen Anwohnern und Feiernden geworden. Die Städte versuchen gegenzusteuern - mit Säulen, Tönen, Konfliktmanagern.
Die Feiernden denken sich: Die Anwohner sollen sich mal nicht so anstellen. Wenn man mitten in der Stadt wohnt, dann gehört Lärm dazu. Und die Anwohner denken sich: Können die nicht woanders feiern, wir wollen unsere Ruhe. Der öffentliche Platz ist umstritten - und die Saison des Zankens geht bald wieder los, denn es wird wieder wärmer.
Der Streit um die öffentlichen Plätze
Heftig gestritten wird schon seit Jahren um den Brüsseler Platz in Köln. Der soll nun umgestaltet werden, damit weniger Leute abends Lust haben, zu bleiben - vielleicht wird es bald auch einfach weniger Platz geben. Bislang versuchte die Stadt, mit Kontrolleuren für Ruhe zu sorgen. Die kommen ab 22 Uhr auf den Platz und fordern die Leute auf, lieber woanders hinzugehen. Am Besten nach Hause. Das ist wenig erfolgreich und für die Kontrolleure vom Ordnungsamt eine nervige Aufgabe.
Aber der Brüsseler Platz ist nicht die einzige Kampfzone. Auch in Frankfurt, Hamburg, Berlin und so weiter wird um öffentliche Plätze gestritten. In München geht es um den Gärtnerplatz. Seit zwei Jahren versucht die Stadt, mit sogenannten Konfliktmanagern für Ruhe zu sorgen. Die sind freitags und samstags von 23 bis 4 Uhr unterwegs. Die Stadt ist zufrieden mit der Lösung: Es gibt keine absolute Ruhe, aber zumindest ist es etwas leiser geworden.
In Freiburg steht auf dem Augustinerplatz die "Säule der Toleranz", die etwa drei Meter hoch ist. Ab 22 Uhr verfärbt sich die Säule von bunt schillernd über grün bis rot - dann ist es 23 Uhr. Das Zeichen, dass ab jetzt Lärm verboten ist. Eigentlich. Denn die meisten stört das rote Licht wenig.
Die Briten sind etwas radikaler. In Städten wird teils der Mosquito eingesetzt. Ein Gerät, das einen sehr lauten Ton mit wechselnden Frequenzen aussendet. Normalerweise können nur Leute unter 25 den Ton hören, der sehr unangenehm ist und sogar für Kopfschmerzen sorgen kann. Ob der Mosquito in Deutschland eingesetzt werden darf, ist noch umstritten. Aber immerhin wurde er hier schon hundertfach verkauft, sagt der Hersteller.