• Dlf Audiothek
  • ARD Audiothek
  • Spotify
  • Apple Podcasts
  • YouTube Music
  • Abonnieren

Seit einem Attentat der Taliban auf ihr Leben war Malala nicht mehr in ihrer Heimat Pakistan - das ist mehr als fünf Jahre her. Jetzt kehrt die Friedensnobelpreisträgerin zurück - wenn auch nur für kurze Zeit.

Am 9. Oktober 2012 wurde Malala Yousafzai bei einem Attentat in den Kopf geschossen. In ihrem Heimatort Mingora im pakistanischen Swattal stiegen mehrere Taliban-Kämpfer in den Schulbus, in dem auch Malala saß. Einer der Angreifer fragte: "Wer ist Malala?" und schoss ihr dann gezielt in den Kopf.

Malala überlebte das Attentat, sie wurde nach Großbritannien ausgeflogen und dort medizinisch versorgt. Seitdem war Malala nicht mehr in ihrer Heimat Pakistan. Mehr als fünf Jahre später ist sie nun zurückgekehrt - vier Tage lang will sie bleiben.

"Es war immer mein Traum, nach Pakistan zu reisen und dort in Frieden und ohne Angst durch die Straßen laufen zu können, Menschen zu treffen und mit ihnen zu reden."
Malala bei ihrer Rückkehr nach Pakistan

Wirklich frei bewegen kann sich Malala aber nicht, sagt unser Südasien-Korrespondent Jürgen Webermann. Malals Rückkehr findet unter strengsten Sicherheitsauflagen statt. Die 20-Jährige hat Personenschutz, ihr Hotel in Islamabad wird streng überwacht und das Besuchsprogramm ist von den Behörden im Vorfeld weitgehend geheim gehalten worden.

Malala wird in Pakistan gefeiert und kritisiert

Für viele Menschen in Pakistan gilt Malala als Heldin. Aber der jungen Frau schlägt auch viel Hass entgegen, sagt Jürgen Webermann. Sie werde als "Agentin des Westens", "Marionette der USA" oder als "Schande für den Islam" bezeichnet. "In Pakistan kursieren immer sehr viele Verschwörungstheorien." Malala wird bei ihrem Aufenthalt in Pakistan wohl nicht in ihren Heimatort im Swattal fahren - die Reise wäre zu gefährlich, sagen die Sicherheitsbehörden.

"So viel Hass schlägt Malala nach wie vor entgegen, dass es überhaupt nicht auszuschließen ist, dass es einen neuen Mordanschlag geben könnte, wenn sie länger in Pakistan wäre."
Jürgen Webermann, Südasien-Korrespondent

Malala hatte früh begonnen, sich in ihrer Heimat für eine bessere Bildung für Mädchen einzusetzen. Mit neun Jahren begann sie unter einem Pseudonym für die britische BBC zu bloggen. Darin schrieb sie unter anderem über ihr Leben unter den radikalislamischen Taliban im Swattal und forderte bessere Bildungschancen, vor allem für Mädchen. Die Taliban bekannten sich später zu dem Anschlag auf Malala.

Externer Inhalt

Hier geht es zu einem externen Inhalt eines Anbieters wie Twitter, Facebook, Instagram o.ä. Wenn Ihr diesen Inhalt ladet, werden personenbezogene Daten an diese Plattform und eventuell weitere Dritte übertragen. Mehr Informationen findet Ihr in unseren  Datenschutzbestimmungen.

Malala macht weiter

2014 bekam Malala für ihr Engagement den Friedensnobelpreis verliehen, mit 19 Jahren wurde sie zur jüngsten UN Friedensbotschafterin ernannt. Seit dem Attentat lebt sie in Großbritannien und studiert mittlerweile in Oxford. Ihr Buch "Ich bin Malala" wurde zu einem Bestseller. Auch heute setzt Malala sich weiter für bessere Bildungschancen und die Rechte von Kindern ein.

"Für ein besseres Pakistan ist es notwendig, Mädchen auszubilden und Frauen zu fördern."
Malala bei ihrem Besuch in Pakistan

Das betonte sie auch bei ihrer Rückkehr nach Pakistan, als sie von Premierminister Shahid Khaqan Abbasi empfangen wurde.

Externer Inhalt

Hier geht es zu einem externen Inhalt eines Anbieters wie Twitter, Facebook, Instagram o.ä. Wenn Ihr diesen Inhalt ladet, werden personenbezogene Daten an diese Plattform und eventuell weitere Dritte übertragen. Mehr Informationen findet Ihr in unseren  Datenschutzbestimmungen.

Mehr zum Thema bei Deutschlandfunk Nova:

  • Malala Yousafzai  |   Sie ist die jüngste Friedensnobelpreisträgerin und UN-Friedensbotschafterin: Die Pakistanerin Malala Yousafzai setzt sich für Kinderrechte, vor allem für die Bildungschancen von Mädchen auf der ganzen Welt ein.
  • Kindesmissbrauch in Koranschulen  |   Sexueller Missbrauch ist in Koranschulen in Pakistan allgegenwärtig. Öffentlich thematisiert wird das jedoch kaum.
  • Pakistan und Indien: Zwei Staaten, viele Konflikte  |   15. August 1947: Die Menschen sind im Freudentaumel, als Indien von der britischen Krone unabhängig wird. Doch die Staatengründung vor 70 Jahren ist auch die Geburtsstunde eines Konflikts, den wir heute noch spüren.

Ihr habt Anregungen, Wünsche, Themenideen? Dann schreibt uns an Info@deutschlandfunknova.de

Shownotes
Rückkehr nach Pakistan
Malala erfüllt sich ihren Traum
vom 29. März 2018
Moderatorin: 
Sonja Meschkat
Gesprächspartner: 
Jürgen Webermann, Südasien-Korrespondent