Soziale Netzwerke wie Tiktok, Instagram oder Facebook spielen im Wahlkampf der Bundestagswahl 2021 eine große Rolle. Doch für Politiker*innen wird es dort oft peinlich. Das führt oft dazu, dass potenzielle Wähler*innen lieber das nächste Meme basteln, statt sich mit den Inhalten der Kandidat*innen oder Parteien zu beschäftigen. In dieser Ausgabe Ab 21 erklärt ein Erstwähler, warum die Auftritte so oft misslingen und ein Politikberater verrät, wie es besser geht.

Olaf Scholz (SPD) macht es, Christian Lindner (FDP) tut es auch und sogar Alice Weidel (AfD) macht es richtig gerne: Sie alle flexen recht häufig ihren Bizeps in Form eines Emojis auf Social Media. Das zeigt das Social-Media-Dashboard des "Tagesspiegels" zur Bundestagswahl 2021.

"Mit Emojis zu kommunizieren macht keinen besonders seriösen Eindruck. Besonders jugendlich wirkt man damit auch nicht. Im Gegenteil."
Erstwähler und SPD-Mitglied Mattheus Berg über Emojis in der Social-Media-Kommunikation von Politiker*innen

Wenn es nach Erstwähler und SPD-Mitglied Mattheus Berg geht, gehört das zu einer der vielen Sachen, die sich die Spitzenkandidat*innen besser abgewöhnen sollten, wenn sie im Online-Wahlkampf junge Leute erreichen wollen. Außerdem ist er der Meinung, dass stark bearbeitete, wenig authentische Videos und der Versuch, eine gewisse Jugendsprache zu verwenden, auf Instagram, Tiktok oder Youtube von Politiker*innen nichts zu suchen haben.

Auf Social Media zählt Authentizität

"Wenn es einen linaeren Zusammenhang zwischen schönen Bildern und Wahlerfolgen geben würde, wäre das sehr schön. Weil es dann sehr einfach wäre, Wahlerfolge zu haben", sagt der Politikberater Martin Fuchs. Dennoch, erklärt er, ist eine authentische Kommunikation dort für Politiker*innen sehr wichtig. Im Podcast verrät er, wie die gelingen kann.

Martin Fuchs
© Martin Fuchs
Politikberater Martin Fuchs findet es wichtig, dass sich Kandidat*innen für Social Media nicht verbiegen.

Zahlen zum Social-Media Wahlkampf der Spitzenkandidat*innen:

  • Laut dem Social Media Dashboard des "Tagesspiegels" hat Christian Lindner (FDP) in den vergangenen 14 Tagen (Stand: 4.8.21) auf Facebook, Instagram und Twitter mit 28 Posts am meisten mit seinen Follower*innen geteilt. Olaf Scholz liegt mit 27 Posts knapp dahinter, auf Platz drei landet Dietmar Bartsch (Die Linke).
  • Bei den Kommentaren sieht es anders aus: Alice Weidel (AfD) postete von den Spitzenkandidat*innen zwar am wenigsten, hat jedoch mit 180.843 Kommentaren die stärkste Resonanz. Auf dem zweiten Platz landet hier Annalena Baerbock (Die Grünen), Armin Laschet (CDU) liegt mit 76.387 in diesem Ranking auf Platz drei.
  • Mit 467.780 Follower*innen auf Twitter ist Christian Lindner dort der populärste aller Spitzenkandidat*innen. Annalena Baerbock gewinnt Instagram mit 249.564 Follower*innen für sich und Alice Weidel kommt bei Facebook auf 365.249 auf die höchste Followerzahl.

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Shownotes
Instagram, Tiktok, Facebook
Warum Politiker*innen auf Social Media schnell peinlich werden
vom 04. August 2021
Moderator: 
Dominik Schottner
Gesprächspartner: 
Mattheus Berg, Erstwähler und SPD-Mitglied 
Gesprächspartner: 
Martin Fuchs, Politikberater