Wenn wir Musik hören, um zu entspannen, dann tun wir das auch. Der Grund, wieso wir Musik hören, ist wichtiger, als welche Musik wir hören. Wenn wir Musik mit Freunden hören, dann entspannt uns das auch.
Bei einem Feldversuch - also unter realen Bedingungen - haben Psychologen der Uni Marburg untersucht, wie sich das Hören von Musik auf unsere Stimmung auswirkt. Dabei haben sie mit einem iPod und mit Speichelproben getestet, wie sich der Cortisol-Wert in unserem Körper durch das Hören von Musik verändert.
Dabei haben die Wissenschaftler festgestellt, dass es oft nicht so wichtig ist, welche Musik wir hören, sondern das es eine größere Rolle spielt, ob wir Musik hören, um uns beispielsweise zu entspannen. Das bedeutet, der Grund, wieso wir Musik hören, ist wichtiger, als das Musikgenre.
"Wenn wir ein Lied hören, das uns nicht gefällt, wir dies aber mit anderen tun, dann geht die psychologische Forschung davon aus, dass die Bewertung über diese Musik verändert wird. Vielleicht denken wir dann sogar: 'Ah, so schlimm ist es gar nicht.' Oder die Musik tritt in den Hintergrund und wir konzentrieren uns eher auf Interaktionen mit den anderen Personen."
In der Studie zeigte sich außerdem, dass wir auch gut entspannen können, wenn wir Musik mit Freunden hören. Schon in frühster Jugend freunden wir uns gerne mit Menschen an, die ähnliche Musik hören. Wenn wir zusammen mit Freunden Songs hören, ist es wahrscheinlich, dass das auch Lieder sind, die wir gerne hören.
Aber selbst, wenn es Songs sind, die wir eigentlich nicht mögen, kann es uns trotzdem entspannen. Dadurch, dass wir mit Freunden hören, tritt die Musik auch mal in den Hintergrund. Möglich ist auch, dass wir die Musik anders bewerten, weil wir sie in einer Situation hören, in der wir uns wohlfühlen. In einer Nachfolgestudie soll dieser Effekt untersucht werden.