Vieles ist in den letzten Wochen und Monaten teurer geworden, das trifft vor allem diejenigen, die wenig verdienen und noch nicht die Chance hatten, sich ein finanzielles Polster zuzulegen.
Sprit, Sonnenblumenöl, Butter – vieles wird teurer und die Supermarktregale bleiben an manchen Stellen leer, zum Teil weil es Lieferengpässe aufgrund des Krieges in der Ukraine gibt. Unser Reporter hatte sich über den Preisanstieg bei bestimmten Lebensmitteln informiert und nach Alternativen gesucht, um Geld zu sparen.
Um nicht in Schulden hineinzugeraten oder um bereits angesammelte Schulden wieder loszuwerden, sei es wichtig, dass wir uns unsere Einnahme- und Ausgabensituation klar machen.
Fixkosten bleiben relativ stabil
Wie viel Geld steht mir monatlich zur Verfügung? Wie hoch sind meine Fixkosten für Lebensmittel, Telekommunikation, Miete und Transport? Und wie viel habe ich dann noch übrig für andere Dinge? Diese Fragen müssten wir uns zunächst stellen, sagt Schuldnerberater Wolfgang Pohle vom Internationalen Bund e.V. Köln.
Erst wenn wir uns einen Überblick verschafft haben, können wir uns überlegen, welche Möglichkeiten es gibt, um Ausgaben zu verringern oder Einnahmen zu erhöhen, sagt der Schuldnerberater. Digitale Haushaltsbücher können dabei helfen, die eigene finanzielle Situation im Auge zu behalten.
"Man sollte gucken: Was hab ich an Geld zur Verfügung und was habe ich für Fixkosten: Miete, Strom, Transport, Telefonieren – das sind Sachen, die relativ stabil dastehen von Monat zu Monat."
Für diejenigen, die generell knapp bei Kasse sind, dazu zählen auch Studierende und Berufseinsteiger*innen, hat der Schuldnerberater Tipps, wie sie an manchen Stellen doch noch Geld einsparen können.
Unter anderem empfiehlt der Schuldnerberater, Lebensmittel lieber selbst frisch zu kaufen und zuzubereiten, statt sich am Imbiss an der Ecke oder in der Pizzeria auf der anderen Straßenseite etwas zu bestellen.
Denn selbst Gekochtes, auch wenn es etwas mehr Mühe erfordert, kann hevorragend schmecken, ist meist gesünder und in der Regel günstiger, als Fastfood, das wir uns auf die Schnelle besorgen.
Nicht zu viele Verbindlichkeiten durch Veträge eingehen
Der Schuldnerberater Wolfgang Pohle rät dazu, nicht zu viele Verbindlichkeiten beispielsweise durch Mobiltelefon-Dauerverträge einzugehen, weil das neuste Smartphone-Modell lockt.
Zudem warnt er vor Kosten, die wir möglicherweise noch nicht auf dem Schirm haben, die uns im Verlauf des Jahres noch überraschen können: Zwar wird viel über gestiegene und steigende Energiekosten gesprochen, dennoch zahlen wir beispielsweise unserem Stromanbieter einen monatlichen Fixpreis, der gleich geblieben ist.
Deshalb sollten wir uns jetzt schon darauf gefasst machen, dass im Herbst möglicherweise eine hohe Nachzahlungsforderung im Briefkasten liegen kann, sagt der Schuldnerberater Wolfgang Pohle.
"Preissteigerungen bei niedrigem Einkommen schlagen um so stärker ins Gewicht, weil man weniger Spielraum hat, in anderen Bereichen das Ganze abzufedern."
Es ist mühsam, aber möglich: Unsere Autorin Lydia Herms stand ziemlich in den Miesen und hat sich professionell beraten lassen, um wieder aus der Schuldenfalle herauszukommen.