Nur knapp 15 Stunden in der Woche benötigen Sara Mönke und Daniel Becker, um ihren Garten zu bewirtschaften und sich selbst rund ums Jahr mit Obst und Gemüse zu versorgen.

Vor zehn Jahren haben Sara und Daniel entschieden sich ein eigenes Haus mit Grundstück zu kaufen, statt immer Miete zu zahlen. Damals haben sie noch Forstwissenschaften studiert. Sie hatten den Traum sich selbst mit Gemüse, Obst und Eiern zu versorgen. Das Haus steht in Tharandt - einem Ort, der mit der S-Bahn 20 Minuten von Dresden entfernt ist. Die beiden hatten dann noch die Gelegenheit, ein benachbartes Grundstück dazuzukaufen, dass sie genutzt haben, um den eigenen Garten zu vergrößern. 

"Viele denken: 'Das, was ihr macht, finde ich toll und würde das auch gerne tun, aber ich habe das Gefühl, ich könnte das nicht umsetzen.' Es ist ganz wichtig, dass die merken, dass wir keine Zauberer sind."
Sara Möhnke, Selbstversorgerin

Sara und Daniel verfolgen den Ansatz der Permakultur: Sie nutzen den natürlichen Kreislauf der Natur, um nachhaltig mit den Ressourcen umzugehen. Sara weiß, dass viele denken, Selbstversorger zu sein, ließe sich schwer umsetzen. Deswegen findet sie es gut, wenn Leute die beiden auf ihrem Grundstück besuchen und feststellen, dass das gar nicht so schwer ist.

"Ich bin kein Verfechter davon zu sagen, jeder soll selbst sein Gemüse anbauen, auch wenn es dir keinen Spaß macht."
Sara Möke, Selbstversorgerin

Was nach einem großen Zeitaufwand und viel Arbeit klingt, lässt sich in rund 15 Stunden pro Woche erledigen, sagt Sara. Natürlich mussten sie sich über die Jahre Einiges an Wissen aneignen, was sie inzwischen in Workshops auch an andere vermitteln. Die beiden haben sich das Ganze selbst Schritt für Schritt aufgebaut und es einfach gemacht, obwohl sie anfangs selbst nicht genau wussten, wie vieles funktioniert. Wie man Sauerkraut ansetzt, haben sich die beiden beispielsweise mithilfe eines Youtube-Videos angeeignet. 

"Das, was wir da haben ist für viele ein Traum. Wenn man seinen Traum nicht erst mit 40 Jahren lebt, sondern mit 20 anfängt, dann ist man viel damit konfrontiert, welche Pflichten damit verbunden sind und was man für Kompromisse machen muss."
Sara Mönke, Selbstversorgerin

Die beiden haben sich auch eine nachhaltige Methode überlegt, um gegen die vielen Schnecken in ihrem Garten vorzugehen. Statt Gift haben sie sich Enten angeschafft, die in einem Teich auf dem Grundstück leben und mit Vorliebe auch Schnecken verzehren. Die Enten versorgen die beiden über einen bestimmten Zeitraum des Jahres mit Eiern. 

Die Enten kommen zehn Tage alleine zurecht

Die Enten sind sehr pflegeleicht. Das Futter der Enten verteilen die beiden im Garten. Um nachts vor Füchsen sicher zu sein, schlafen die Enten auf einer kleinen Insel im Gartenteich. So können Sara und Daniel auch mal für zehn Tage wegfahren, ohne sich Sorgen um die Tiere machen zu müssen.

Ein ULOG Solarofen.
© Sarah Möhnke
Mit dem Solarofen kochen und backen und dabei Elektrizität sparen.

Kochen und backen mit Solarofen

Für das Kochen und Backen nutzen sie im Haus hauptsächlich einen Gasherd. Im Sommer kochen sie am liebsten mit ihrem Solarofen. Das ist ein Kasten, der im Garten steht und nach der Sonne ausgerichtet wird. Der wurde ursprünglich für Entwicklungsländer entwickelt, funktioniert im Sommer aber auch hervorragend in unseren Breitengraden, bestätigt Sara. Der lässt sich auch ganz einfach selbst bauen. Wie das geht, zeigen Sara und Daniel in einem ihrer Workshops. 

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Shownotes
Selbstversorgung durch Permakultur
"Wir haben einfach angefangen, uns selbst zu versorgen"
vom 27. Januar 2019
Moderator: 
Sebastian Sonntag
Gesprächspartnerin: 
Sarah Mönke, Selbstversorgerin