Stecker rein und schon wird das Smartphone geladen: Wir nutzen täglich Ladegeräte, oft auch nachts. Dabei sollten wir wissen, wie wir die Teile richtig gebrauchen – denn sie sorgen immer wieder für Brände. Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Krissy Mockenhaupt weiß, worauf wir achten sollten.
Meist sind unsere Ladegeräte regelmäßig und über Jahre im Einsatz: Dann ist das Kabel vielleicht etwas angeritzt oder es gibt schön länger einen Wackelkontakt. In solchen Fällen ist klar: Die Geräte können eine Brandgefahr darstellen.
Besonders schlecht steht es um Billig-Ladegeräte, die wir vielleicht kaufen, weil das Original kaputt gegangen ist: Oft entsprechen sie nicht den EU-Standards – auch wenn sie Prüfzeichen haben. Denn diese Prüfzeichen erfüllen meistens nicht die Richtlinien. Es gibt sogar eine RAPEX-Liste (Rapid Exchange of Information), auf der wir uns informieren können, welche Produkte fehlerhaft sind.
"Da fehlen dann zum Beispiel Bauteile, die für mehr Sicherheit sorgen oder die Teile sind schlecht verarbeitet."
Nur, weil der Stecker passt, ist das Ladegerät nicht direkt das richtige
Tatsächlich sollten wir die Ladegeräte vom jeweiligen Hersteller verwenden – so wie es meistens in der Bedienungsanleitung steht, sagt unsere Reporterin Krissy. Das wird empfohlen, weil Ladegerät und Akku dann sicher zueinander passen: Die beiden kommunizieren miteinander und betreiben Batteriemanagement. Der Ladeprozess hört also auf, wenn der Akku voll ist.
"Die kommunizieren miteinander: Wie voll bin ich als Batterie? Und dann weiß das Ladegerät 'Okay, jetzt darf ich noch Strom liefern' und wenn nicht, dann sagt die Batterie dem Ladegerät 'ich bin jetzt voll' und dann hört das Ganze auch auf."
Bei preiswerten Varianten ist nicht gesichert, dass sie ein solches Batteriemanagement enthalten, sagt auch Marco van Lier, den Krissy befragt hat. Er ist Brandschutz-Experte vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Marco van Lier sagt: Der Ladeprozess wird dann im Zweifelsfall nicht gestoppt, wenn der Akku fertig geladen hat. Er wird dann warm und es kann zu Bränden kommen.
Ein weiterer Vorteil bei Original-Ladegeräten: Sollte doch etwas passieren, obwohl wir gemacht haben, was der Hersteller empfiehlt, können wir versuchen, ihn in die Pflicht zu nehmen. Dann muss der Hersteller vielleicht am Ende für den Schaden aufkommen.
Weitere Tipps im Umgang mit Ladegeräten
Es kann auch passieren, dass wir mit einem Smartphone-Ladegerät das Tablet vom selben Hersteller aufladen wollen – oder umgekehrt. Krissy sagt, dass die Geräte vom selben Hersteller meist kompatibel sind. Im Zweifelsfall lohnt sich aber ein Blick in die Bedienungsanleitung: Dort steht, wie viel Strom ein Akku braucht oder wie viel Strom ein Ladegerät liefert.
Und wenn wir doch mal das Smartphone mit dem Tabletladegerät laden, sollten wir nur so lange laden, bis es voll ist. Das ist besser für den Akku und senkt bei kaputten Geräten die Gefahr, dass sie überladen.
"Wenn du dein Handy schon im Schlafzimmer lädst, dann bitte nicht auf oder direkt neben der Matratze. Denn wenn das Handy mal warm wird, dann fängt Stoff natürlich schnell an, zu brennen."
Nachts zu laden ist also nicht optimal, denn wir schlafen meistens länger, als der Akku zum Aufladen braucht. Genauso wichtig ist, wo wir laden: Die Matratze oder andere Stoffe sind zum Beispiel keine gute Unterlage. Dann das Smartphone lieber auf den Nachttisch oder den Boden legen – wer ganz genau ist, braucht einen feuerfesten Untergrund. Das kann eine Untertasse sein – oder der Fliesenboden, falls vorhanden. Auch die Smartphone-Schutzhüllen sind nicht optimal für den Ladeprozess: Darunter kann der Akku beim Laden sehr warm werden.
Alle Tipps zusammengenommen: Wenn wir das Original-Ladegerät am Smartphone, das auf der Untertasse ohne Schutzhülle liegt, schon abends aufladen und vor dem Schlafengehen aus der Steckdose ziehen, haben wir die Brandgefahr, die von dem Gerät theoretisch ausgeht, immens gemindert.
- Handys reparieren – Telefon kaputt? Repariere es selbst | Ein kaputter Akku, ein gesplittertes Display – das ist oft das Ende eines Handylebens. Ein Hersteller bietet jetzt Reparatursets an – ganz offiziell. Die meisten anderen Telefone lassen sich auch selbst reparieren.
- Smartphonekonsum – Was wir tun können, um Ressourcen zu schonen | Smartphones sind Ressourcenfresser. Darum wäre es logisch, unser Smartphone möglichst lange zu nutzen. Ein paar simple Tricks helfen dabei.
- Mode – Was Smart Fashion jetzt alles kann | Nie wieder bücken, um die Schuhe zu schnüren. Und trotzdem sitzen die Sneaker genauso stramm, wie ihr es gerne habt. Genau das bringt Nike jetzt raus: einen smarten Turnschuh, der per App gesteuert wird.