18 Millionen Tonnen weggeworfene Lebensmittel in Deutschland im Jahr 2015 – das hat eine Studie des WWF ergeben. Davon entstehen die meisten Abfälle in privaten Haushalten. Ein Grund für Agatha Kremplewski zu testen, ob sie es schafft, einen Monat lang kein Essen wegzuwerfen.
Gegen die tonnenweise Lebensmittelverschwendung will jetzt auch Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) vorgehen. Laut ihrem Ministerium werden jährlich elf Millionen Tonnen Essen weggeworfen. Deutlich weniger als die Studie des WWF ausgerechnet hatte. Trotzdem immer noch zu viel.
Auf das Nahrungsmittelmanagement kommt es an
Das hat sich auch die Journalistin Agatha Kremplewski gesagt und im Selbsttest versucht, einen Monat lang kein Essen wegzuwerfen. Das Ergebnis ist schon bekannt: Sie hat es nicht geschafft.
"Seitdem ich versucht habe, einen Monat lang nichts wegzuwerfen, ist mir stärker bewusst geworden, was es bedeutet, Nahrungsmittel wegzuwerfen. Seitdem habe ich mir vorgenommen, besser zu planen."
Um möglichst wenig wegzuwerfen, sollte jeder nachforschen, was von einem Lebensmittel alles noch verwendbar ist wie zum Beispiel Schalen oder Kerne. Oft hätten wir uns einfach angewöhnt, von Lebensmitteln nur bestimmte Teile zu verwenden, ohne darüber nachzudenken, dass der Rest vielleicht auch für irgendetwas gut ist.
"Ich bin gescheitert, weil ich schlecht geplant habe und Essen mit Emotionen wie Lust oder Ekel verbunden ist."
Warum Agatha letztlich doch auch Lebensmittel weggeworfen hat? Im Nachhinein ist Agatha klar geworden, dass sie schlecht geplant hat und dass Essen stark mit Emotionen wie Lust oder Ekel verbunden ist. Trotzdem ist sie bei dem ein oder anderen Essen tapfer geblieben, erzählt die Journalistin. Wie es ihr dabei ergangen ist, beschreibt sie im Gespräch.
Mehr über Lebensmittelverschwendung und -retter bei Deutschlandfunk Nova:
- Weggeworfenes Essen: Gegen Lebensmittel im Müll: Klöckner setzt auf Freiwilligkeit | Gleich tonnenweise entsorgen deutsche Unternehmen und Verbraucher Lebensmittel, die noch essbar sind. Sie sollen es freiwillig ändern, meint Julia Klöckner. Containern bleibt verboten.
- Unverkäufliche Lebensmittel: Die Retter der Reste | Beim größten Motorsportfestival Europas, dem "Werner-Rennen" ist auch das Start-up "Resteritter" mit einem eigenen Stand dabei. Die drei Gründer verköstigen mit ihren Marmeladen und Chutneys Motorsportfans – eine Szene, bei der nicht sofort der Gedanke an Nachhaltigkeit aufkommt.
- Catering und Lebensmittelverschwendung: Strenge Regeln für das Weitergeben von Essen | Auch bei Caterern fallen Essensreste an. Yvonne arbeitet aushilfsweise bei einer Catering-Firma und will die Reste weitergeben. Darf sie das? Wir haben uns für sie informiert.