Krämpfe, Rückenschmerzen oder ein Gefühl der Schlappheit: Häufig leiden menstruierende Menschen regelmäßig unter diesen Symptomen. So erging es auch der Mountainbikerin Theresia Schwenk. Inzwischen trainiert sie ihrem Zyklus angepasst – und das hat einiges für sie verändert.
Theresia Schwenk fährt in der Mountainbike-Bundesliga und trainierte früher täglich, auch wenn ihre Menstruationsschmerzen so extrem waren, dass sie eigentlich gar nicht trainieren konnte. Seit knapp einem halben Jahr ist das anders. Denn die Mountainbikerin hat ihren Trainer gewechselt und trainiert nun ihrem Zyklus angepasst. An Tagen, an denen sie starke Schmerzen aufgrund ihrer Periode hat, gönnt sie sich nun Ruhetage, sagt sie. Denn in der zweiten Zyklushälfte erhole sich der Körper schwerer von den Anstrengungen des Trainings.
"Da die Periode in der Gesellschaft so kontrovers gesehen wird, hat man als Sportlerin das Gefühl, dass man nicht wirklich darüber sprechen kann."
Bei ihren früheren Trainern habe sich Theresia nie getraut, das Thema Zyklus und Training anzusprechen. Zum einen sei die Periode noch immer sehr schambehaftet. Zum anderen werde das Thema auch gesellschaftlich zu wenig oder oft kontrovers diskutiert. Erschwerend sei ihre eigene Unwissenheit über die Zusammenhänge von Hormonen und Zyklus hinzugekommen. Zudem hätten ihr Frauenärztinnen und Frauenärzte bei Menstruationsschmerzen immer wieder zur Pille oder zu Schmerzmitteln geraten. "Ich dachte: 'Wenn mir ein Arzt schon nicht helfen kann, wie soll es dann mein Umfeld können?'", erzählt Theresia.
Wie Theresia von ihrem Zyklus-angepassten Training profitiert
Es ist ihrem neuen Trainer zu verdanken, dass Theresia nun offen mit ihrem Umfeld über ihre Periode spricht und ihr Training ihrem Zyklus angepasst hat. "Ich habe gelernt, dass ich zum Beispiel in der ersten Zyklushälfte deutlich intensiver trainieren kann als in der zweiten", sagt sie. Das liege daran, dass der Hormonhaushalt in der ersten Hälfte konstanter sei als in der zweiten. Außerdem hat die Mountainbikerin auch die Ernährung an ihren Zyklus angepasst. "Im ersten Zyklus braucht man zum Beispiel weniger Kohlehydrate als im zweiten", erklärt sie.
"Ich habe verstanden, was in meinem Körper passiert, und das gibt mir eine viel größere Gelassenheit."
Durch das neue Training sei sie schneller geworden, sagt Theresia – auch wenn sie für den Erfolg nicht nur die größere Rücksicht auf die Periode verantwortlich machen will. Sie mache sich weniger Stress wegen der Periode, vor allem bei der Rennvorbereitung. "Ich weiß nun: 'So läuft mein Zyklus und so bin ich dann voraussichtlich drauf.'", fasst sie das neue Trainings-und Körpergefühl zusammen.
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