Nach einem lauten Konzert oder einer Party pfeift es in den Ohren. Bei vielen scheint das Pfeifen nicht mehr wegzugehen. Spätestens jetzt solltet ihr eure Ohren vor permanenten lauten Geräuschen schützen.

Der Tinnitus ist ein Warnsignal dafür, dass wir zu laut Musik gehört haben. Aber er ist noch mehr: ein Hinweis darauf, dass bereits Hörnerven beschädigt wurden. Diese Schäden sind nicht zu heilen.

Schädigung des Hörnervs irreversibel

Ein kanadisch-brasilianisches Forscherteam wollte herausfinden, wie stark Tinnitus unter Jugendlichen verbreitet ist und hat 170 Schüler in Brasilien im Alter von elf bis 17 Jahren untersucht: Mehr als ein Viertel der Schüler hatte in einem Hörtest einen Tinnitus. So eine hohe Rate kommt in der Regel nur bei über 50-Jährigen vor. Die Forscher haben festgestellt, dass das Gehör ihrer Testpersonen mit Tinnituserfahrung tatsächlich geschädigt ist.

Externer Inhalt

Hier geht es zu einem externen Inhalt eines Anbieters wie Twitter, Facebook, Instagram o.ä. Wenn Ihr diesen Inhalt ladet, werden personenbezogene Daten an diese Plattform und eventuell weitere Dritte übertragen. Mehr Informationen findet Ihr in unseren  Datenschutzbestimmungen.

Testpersonen mit Gehörschädigungen reagieren anders auf Geräusche. Weil die Nervenzellen nicht mehr so gut auf Geräusche ansprechen, wird die Nervenaktivität oder der Geräuschlevel im Ohr hochgedreht. Das Hören an sich ist noch nicht beeinträchtigt, erst später im Alter wird dann aus der Schädigung Schwerhörigkeit. Deshalb sollte jeder, der ein erstes Pfeifen wahrnimmt, seine Ohren vor zu viel und zu lauter Musik oder dauernder Geräuschkulisse schützen.

Neue Volkskrankheit Schwerhörigkeit

Die Schädigung entsteht durch die Hörgewohnheiten wie laute Clubmusik, Konzerte oder einfach zu laute Musik über Kopfhörer oder sogar In-Ear-Kopfhörer. Die Forscher warnen und sagen, dass die Gesundheitsprobleme durch die Schwerhörigkeit mit denen durch das Rauchen vergleichbar sind.

Shownotes
Tinnitus
Wenn das Pfeifen nicht aufhört
vom 06. Juni 2016
Moderator: 
Sebastian Sonntag
Gesprächspartnerin: 
Britta Wagner, DRadio Wissen