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Auf der Südinsel Neuseelands sind mehr als drei Dutzend Grindwale gestrandet und zumeist qualvoll verendet. Die 38 Tiere sind an einem einsamen Strand an der Westküste an Land geraten. Die meisten starben innerhalb weniger Stunden, die letzten zwölf noch lebenden Wale wurden am Donnerstag eingeschläfert.

In den vergangenen Wochen gab es mehrere Nachrichten von gestrandeten Walen. In Neuseeland konnten Helfer nichts mehr machen. Die Meeresbiologin Anja Gallus vom Deutschen Meeresmuseum sagt, was man tun kann, wenn Wale rechtzeitig entdeckt werden: "Die Oberfläche der Tiere muss nass gehalten werden. Gleichzeitig müssen wir dafür sorgen, dass die Tiere atmen können." Das Atemloch der Tiere muss also über der Wasseroberfläche bleiben.

"Wenn wir sie wahllos mit Wasser überschütten würden, dann könnte dabei Wasser in die Atemwege fließen und wir würden sie ertränken."
Anja Gallus, Meeresbiologin am Deutschen Meeresmuseum

Wale haben eine sehr glatte und empfindliche Haut, darum ist es erstens nicht so einfach, sie überhaupt zu packen und zweitens besteht aber auch die Gefahr, dass wir sie verletzten, würden wir sie einfach über den körnigen, eventuell steinigen Sand ziehen, erklärt Anja Gallus: "Die könnte aufgescheuert werden und dabei könnten Infektionen entstehen."

Warum ganze Walschulen stranden? Die Gründe sind nicht ganz klar

Ideal wäre es, wenn Helfer eine Rinne graben könnten, damit sich die Tiere bei Flut selbstständig freischwimmen können. Wenn das nicht möglich ist, können Gurte helfen, um die massigen Körper zurück ins tiefe Wasser zu bringen.

"Je schneller das Tier wieder ins Meer kommt, desto höher die Überlebenschance."
Anja Gallus, Meeresbiologin am Deutschen Meeresmuseum

Der Grund, warum so große Walgruppen – auch Schulen genannt – gemeinsam stranden, ist nicht ganz klar. Es gibt verschiedene Vermutungen. Es könnte daran liegen, dass die Wale zusammen im Meer unterwegs sind. Sie senden permanent Signale aus. Und wenn ein Tier in Gefahr gerät, kommen die anderen, um zu helfen. Eine andere Theorie ist, dass die Walschulen jeweils Leittiere haben. Und wenn das Leittier an Land schwimmt, dann folgen die anderen einfach.

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Es ist schwer nachzuvollziehen, warum in letzter Zeit häufig Wale an der neuseeländischen Küste gestrandet sind. Eventuell wurden sie durch Lärm gestört. Anja Gallus sagt, die Quellen für diese akustischen Störungen können vielfältig sein: möglicherweise ein unterirdischer Vulkanausbruch oder ein Erdbeben, vielleicht aber auch von Menschen verursachter Lärm.


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Shownotes
Meeresforschung
Hilfe für gestrandete Wale
vom 05. April 2018
Moderator: 
Thilo Jahn
Gesprächspartnerin: 
Anja Gallus, Meeresbiologin am Deutschen Meeresmuseum