Sie stechen gemein und sind sehr klein. Ja, Bettwanzenstiche sind unangenehm. Spürhunde können gegen die kleinen Tiere helfen. Und dann ist da noch der Trick mit dem Koffer.

Frankreich hat schon seit einiger Zeit Probleme mit Bettwanzen. Deshalb wappnen sich jetzt auch andere Länder gegen die Tiere. Dazu gehört zum Beispiel Großbritannien. Dort kommen jetzt sogar Spürhunde zum Einsatz.

Es gibt Schädlingsbekämpfungsunternehmen, die haben Hunde spezialisiert, diese Bettwanzen zu finden. Und die Branche boomt. Ein Schädlingsbekämpfer aus England sprach im Guardian davon, dass die Bettwanzen-Einsätze um etwa 25 Prozent gestiegen sind.

Social Media hat Panik geschürt

Ein Grund ist, dass die Welt nach der Pandemie wieder offen ist und mehr Leute reisen. Allerdings herrscht auch ein bisschen Panik, weil in Social Media viel über die Bettwanzen in Frankreich berichtet wurde, sagt unser Reporter Christian Schmitt, und das Bild vermittelt wurde, das ganze Land sei voll von den unliebsamen Tieren. Dennoch steigen laut dem Berufsverband der Kammerjäger in Frankreich die Zahlen der Einsätze immer weiter an.

Hunde können Bettwanzen riechen

Ausgewachsene Bettwanzen sind mit dem bloßen Auge zu sehen. Auch ihr Kot ist gut zu erkennen. Und spätestens wenn der da ist, sollte sich eine professionelle Schädlingsbekämpfung um die Tierchen kümmern, meint unser Reporter. Hunde sind bei solchen Einsätzen gute Helfer, weil sie Bettwanzen riechen.

Die Kollegen vom Hessischen Rundfunk haben einen Hundeführer begleitet, Larry Hansen, halb Engländer, halb Hesse. Er hat seinen Hund auf Bettwanzen trainiert und sagt, dass die Hunde die fiesen Wanzen zu etwa 99 Prozent aufspüren. Und das, obwohl sie wirklich überall hinkommen.

“Die Bettwanzen können sich überall verstecken. In Steckdosen oder hinter Lichtschaltern. Im Flugzeug. Überall."
Larry Hansen, Hundeführer

Nachdem sie aufgespürt sind, werden die Bettwanzen in der Regel mit Gift bekämpft. Dass die kleinen Tiere bei einem auftauchen, hat allerdings nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Dass die Tiere sich nur dort verbreiten, wo es dreckig ist, ist ein Mythos.

Mythos: Bettwanzen kommen, wenn es unhygienisch ist

Bettwanzen können überall auftauchen. Der Klassiker ist das Hotelzimmer. Dort ist immer viel los, und das lieben Bettwanzen. Denn sie spüren die Wärme der vielen Leute und sie mögen den Geruch von Menschen. Und unser Blut. Deshalb beißen sie uns.

Außerdem gehen Bettwanzen gern auf Reisen, sagt Schädlingsbekämpfer Jürgen Sommer. Daher stellt er im Hotel seinen Koffer nie auf den Boden. Dort können sich die Tiere nämlich besonders gut verstecken.

"Und dann packen Sie am nächsten Tag den Koffer und fahren weg. Entweder nach Hause oder ins nächste Hotel. Und so verschleppen Sie die Bettwanzen auch in andere Hotels.”
Jürgen Sommer, Schädlingsbekämpfer

Der Tipp des Schädlingsbekämpfers: Den Koffer im Hotelzimmer lieber in die Badewanne stellen. Wer Bettwanzen doch mit nach Hause gebracht hat, sollte am besten alle Klamotten waschen, bei hoher Temperatur.

Wenn Bettwanzen da sind, Klamotten heiß waschen

Ab 60 Grad kann man sicher sein, dass die Klamotten wieder sauber sind. Es gibt auch Tipps im Netz, dass Einfrieren helfen würde. Die gute Nachricht ist: Bettwanzen sind nicht schädlich und sie übertragen in der Regel auch keine Krankheiten. Ihre Bisse sorgen allerdings für ein unangenehmes Jucken.

"Da, wo sie einen gebissen haben, das juckt halt wie Sau. Und die beißen häufiger. Das heißt, man merkt an so einer roten Spur an roten Flecken, dass man Bettwanzen hat."
Christian Schmitt, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

Wer mit Bettwanzen zu tun hat und von Bissen geplagt ist, sollte die betroffenen Körperstellen gut kühlen. Wenn es sehr schlimm ist, hilft eine Cortisonsalbe aus der Apotheke. Dann gehen die roten Stellen meistens schnell wieder weg.

In eigener Sache: Wir schrieben in einer früheren Version, Bettwanzen seien etwa einen Millimeter groß und fast transparent. Das gilt jedoch nur für jüngere Tiere. Ausgewachsene Tiere sind größer und dunkler gefärbt.

Shownotes
Wanzen im Bett
Hunde helfen gegen Bettwanzen, Gift auch
vom 17. Oktober 2023
Moderator: 
Till Haase
Gesprächspartner: 
Christian Schmitt, Deutschlandfunk-Nova-Reporter