Ein Jahr Ebola in Westafrika hat über 10.000 Menschen das Leben gekostet. Jetzt droht der Ausbruch einer Masernepidemie, die im schlimmsten Fall das Leben von 16.000 Afrikanern bedroht.
Die von Ebola heimgesuchten Länder in Westafrika werden jetzt von einer zusätzlichen Krankheitswelle bedroht. Zum einen, weil das Gesundheitssystem durch die Ebola-Epidemie stark geschwächt ist, vor allem aber, weil wichtige Impfprogramme nicht weitergeführt werden konnten. Forscher haben bereits während der Ebola-Krise darauf hingewiesen: Nach Kriegen oder Katastrophen gibt es oft Krankheitsepidemien, weil in diesen Zeiten das Gesundheitssystem nicht mehr richtig funktioniert.
Masern könnten die Todeszahlen in die Höhe schnellen lassen
An erster Stelle warnen die Forscher vor den äußerst ansteckenden Masern und stellen im Fachmagazin Science folgende Rechnung auf: Vor dem Ausbruch von Ebola hätten sich wahrscheinlich um die 130.000 Menschen mit Masernviren infiziert, zum jetzigen Zeitpunkt könnten es bis zu 320.000 sein. Im Worst-Case-Szenario würden dann um die 16.000 Menschen an den Masern sterben.
Das Elend wird immer größer
Zusätzlich bedrohen Kinderlähmung und Tetanus die westafrikanische Bevölkerung, da auch in diesen Fällen schützende Impfungen nicht durchgeführt werden konnten. Zu allem Unglück leidet unter der Krise auch der Kampf gegen Malaria und die Versorgung von HIV-Infizierten.