Die erste Mars-Kolonie steht noch aus. Indirekt für einen Besuch auf dem Mars beworben, hat sich der Regenwurm. Er vermehrt sich sogar in Mars-Erde, haben Wissenschaftler herausgefunden.
Leben auf dem Mars, von dieser Idee sind gerade eine Menge Wissenschaftler begeistert. Und auch US-Unternehmer Elon Musk will in sieben Jahren Menschen auf den Mars schicken. Fehlt für die geplanten Expeditionen eigentlich nur noch eines: dauerhaft etwas zu futtern. Aber auch daran arbeitet die Wissenschaft natürlich.
Terraforming - Planten bewohnbar machen
Dass sich Gemüse auf dem Mars anbauen lässt, weiß die Forschergruppe um Wieger Wamelink von der Uni Wageningen bereits seit 2013. In ihren Versuchen haben sie es geschafft, dass Erbsen, Rettich, Rucola oder Kresse in der Mars-Erde wachsen. Das haben sie natürlich zunächst auf der Erde ausprobiert - mit einer Mischung aus Dünger und Geröll von der Raumfahrtbehörde Nasa oder Vulkangeröll aus Hawaii. Trotz Dünger aber machten die Pflanzen nach zwei Ernten schlapp.
Hilfe verspricht der Regenwurm, er sorgt für Biomasse, indem er abgestorbene Blätter gemeinsam mit Geröll futtert und diese ausscheidet. Das so Ausgeschiedene ist Gold wert, enthält es doch extrem viele Nährstoffe, die die Pflanzen dringend benötigen. Doch selbst, wenn der Regenwurm ein Allesfresser ist, waren die Forscher unsicher, ob der Regenwurm im scharfkantigen Marsboden überhaupt überleben könnte, so Exobiologie Wieger Wamelink.
"Wir waren total überrascht. Die Steinchen werden nicht von Wind und Wetter rundgeschliffen wie auf der Erde! Es ist, als würden wir Glassplitter essen. Ein Wurm könnte innere Blutungen kriegen."
Die Würmer in den Tests zeigten sich aber zäher als gedacht. "Sie haben es geliebt und sogar Babywürmer bekommen", sagt Wieger Wamelink. Sogar von im Boden enthaltenen Schwermetallen, wie Kadmium, Arsen und Blei, haben sich die Würmer offenbar nicht abschrecken lassen.
Einige weitere Hürden müssten für einen Anbau auf dem Mars dennoch überwunden werden: Im Schnitt ist es auf dem Mars etwa minus 55 Grad kalt, durch das fehlende Magnetfeld würde die Atmosphäre ins All entwischen. Zudem fehlt der Schutz vor Sonnenpartikeln.
Daher setzt die Forschergruppe aus den Niederlanden auf eine Plantage unter der Erde. "So hat man eine kontrollierte Umgebung mit erdähnlicher Temperatur und erdähnlichem Luftdruck. Trotzdem nutzt man soviel, wie schon da ist auf dem Mars", sagt Wieger Wamelink. Da es auf dem Planeten reichlich Eis gibt, sehen die Wissenschaftler die Wasserversorgung eher als ein kleineres Problem an.
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