Unser Fisch kommt oft aus Aquakulturen. Da gibt es die großen im offenen Wasser und die geschlossenen. Werner Kloas ist Gewässerökologe und erklärt den Unterschied.
Fisch gilt als gesund und als eine der wichtigsten tierischen Eiweißquellen für die menschliche Ernährung. Die Meere sind allerdings überfischt. Das bedeutet: Die Fischerei holt mehr Meerestiere aus dem Wasser, als nachwachsen.
Die Nachfrage nach Fisch stieg seit 1961 im Vergleich zum Wachstum der Weltbevölkerung doppelt so schnell. Seit den neunziger Jahren wächst der Anteil an Fischen, die in Aquakulturen gezüchtet werden, rasant. 2015 machte er nach UN-Angaben bereits knapp ein Drittel der Fischproduktion aus.
Offene Aquakulturen als Öko-Risiko
Werner Kloas leitet die Abteilung Ökophysiologie und Aquakultur am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei. Er sagt, dass offene Aquakulturen gefährlich und problematisch sind – geschlossene Aquakulturen hingegen effizienter und nachhaltiger. Bei offenen Aquakulturen gelangt zum Beispiel der Kot der Fische, Futterreste und Medikamente massenhaft ins Gewässer. Diese Art der massenhaften Fischhaltung sei nicht nachhaltig.
Die geschlossene Aquakultur ist für Werner Kloas daher die deutlich bessere und wassersparende Alternative. Aus diesen geschlossenen Kreislaufsystemen lasse sich der Kot der Fische dann wieder entnehmen und als Dünger weiterverwenden.
"Geschlossene Kreislaufanlagen gibt es mittlerweile weltweit überall. Es geht um geschlossene Kreislaufanlagen, die kontrolliert sind und nicht in offenen Gewässern."
Aquakulturen sind nicht überall gleich reguliert
Innerhalb der EU ist die Verwendung von Antibiotika in der Fischzucht reguliert. Probleme mit Antibiotika und Pestiziden bereitet also vor allem Fisch, der außerhalb der EU gezüchtet wurde. Werner Kloas sagt, dass zertifizierter Fisch aus dem Supermarkt und aus dem Handel, grundsätzlich nachhaltiger sei, als unzertifizierte Fischprodukte. Importierter Fisch, zum Beispiel bei Forellenfilets aus der Türkei, könne hingegen durchaus mit Antibiotika belastet sein.
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