Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt erneut vor Aluminium, das wir täglich über verschiedene Produkte aufnehmen - vor allem über die Haut oder die Schleimhäute – oft auch mit dem Essen. Alles in allem kann das schnell die empfohlene Höchstmenge überschreiten.
In Kosmetikprodukten wie in Deorollern oder Sprays ist Aluminium enthalten, um die Schweißproduktion zu hemmen. Dafür sorgen die darin enthaltenen Aluminiumsalze. Ob in den sogenannten Antitranspirantien Aluminium enthalten ist, steht auf der Verpackung. Aber auch in Zahnpasta steckt Aluminium drin, um die Zähne aufzuhellen. Außerdem: in Lippenstiften und Sonnencremes.
Vorsicht bei Deos, Alufolie oder Alugeschirr
Das Aluminium gelangt dann über die Haut oder Schleimhäute in unseren Körper. Aber auch mit dem Essen nehmen wir Aluminium auf. Natürlicherweise kommt es in Lebensmitteln und Trinkwasser vor. Häufig kommt es aber auch über Verpackung oder Folien in unser Essen. Beispiel: Fisch, mit Zitrone gesäuert und gesalzen, in Alu-Folie wickeln und im Ofen backen. Bei den hohen Temperaturen löst sich viel Aluminium aus der Folie und geht auf das Lebensmittel über, sagt Toxikologe Thomas Tietz vom BfR. Deshalb würde er dieses Rezept nie empfehlen.
"Gerade bei sauren und salzigen Lebensmitteln und hohen Temperaturen wird sehr viel Aluminium aus der Alufolie herausgelöst, das in das Lebensmittel übergehen kann und mitgegessen wird, das würden wir also nicht empfehlen."
Diese Warnung gilt auch für Feta mit Tomaten, Gemüse oder mariniertem Fisch in Alufolie auf dem Grill bei der Sommerparty. Wer gerne Deckel von Joghurtbechern ableckt, muss sich keine Sorgen machen. Die Deckel sind mit Plastik beschichtet, sodass sich das Aluminium nicht herauslösen kann. Getränkedosen aus Aluminium sind zwar auch unbedenklich, aber deren Herstellung verbraucht so viel Energie, dass ihr besser darauf verzichten solltet.
Was ist das Gefährliche an Aluminium?
Aluminium ist nicht akut giftig. Wenn wir eine größere Menge zu uns nehmen, dann wird ein großer Teil einfach wieder über die Nieren ausgeschieden. Aber: Ein Teil davon reichert sich in Knochen, Muskeln, Organen und auch im Gehirn an, warnt das BfR, dass viele Studien zum Thema ausgewertet hat. Diese Studien zeigten, dass zu viel Aluminium sich negativ auf das Nervensystem, Knochen und die Nieren auswirken kann.
Es gebe auch die Warnung, dass Frauen durch Aluminiumsalze Brustkrebs bekommen können. Aber dafür hat das BfR in den Studien keine Belege gefunden, sagt Thomas Tietz. Allerdings wünscht er sich noch weitere Studien zu Aluminium und seinen Auswirkungen.
"Es wird immer diskutiert, dass Aluminium für Brustkrebs verantwortlich sein soll, also vor allem eben die Antitranspirantien. Dafür gibt es bisher keine Belege, auch wir haben jetzt nach Auswertung aller Studien, die verfügbar sind, keine Belege dafür gefunden."
Die Empfehlung lautet ganz klar, Aluminium vermeiden, wo es nur geht: kein aluminiumhaltiges Antitranspiranz, keine Alufolie, unbeschichtete Aluschalen oder Camping-Geschirr aus Alu verwenden.
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