Jeder Körper reagiert individuell auf Hitze, aber ab 28 Grad kann die Hitze uns belasten. Wir können unseren Körper ein bisschen auf hohe Temperaturen vorbereiten, indem wir das Schwitzen trainieren.

Eigentlich kann sich unser Körper gut an Temperaturveränderungen anpassen. Wenn es heiß wird, weiten sich unsere Blutgefäße in den Armen, Beinen, Füßen und Händen, sodass darüber Wärme abgegeben werden kann. Bei großer Hitze fangen wir an zu schwitzen. Der Schweiß auf unserer Haut verdunstet und dabei entsteht Verdunstungskälte, die uns abkühlt.

Auf das eigene Hitzeempfinden achten

Wie schnell diese Temperaturanpassung abläuft, ist wissenschaftlich nicht eindeutig festzustellen, die Spanne reicht von wenigen Tagen bis zu zwei Wochen. Schließlich kommt es auch auf den eigenen Körper an, wie gut er sich an die Hitze gewöhnt. "Ich würde mich jetzt schwer tun damit, genaue Zahlen zu nennen, aber es braucht sicher ein paar Tage, bis man sich an die Hitze gewöhnt hat", sagt Tomke Zschachlitz. Sie arbeitet beim Umweltbundesamt im Fachgebiet Umweltmedizin und gesundheitliche Bewertung.

"So ein bisschen ist das auch eigene Erfahrung, wenn der Sommer vorangeschritten ist. Dann spüre ich, dass ich mich besser an die höheren Temperaturen gewöhnt habe."
Tomke Zschachlitz, Ärztin beim Umweltbundesamt im Fachgebiet Umweltmedizin und gesundheitliche Bewertung

Ab 28 Grad empfinden wir die Hitze eher als unangenehm. Bis dahin spricht man von der sogenannten Indifferenztemperatur, das ist die Temperatur, bei der wir uns wohlfühlen. Wie wir Hitze empfinden, hängt auch von der Luftfeuchtigkeit ab. Ist diese hoch, kann unser Körper nicht so gut schwitzen und Wärme abgeben. Das geht bei trockener Luft besser.

"Schwitztraining" hilft bei der Anpassung

Schwitzen lässt sich auch trainieren, indem man zum Beispiel in die Sauna geht oder sich körperlich betätigt. Dieses "Schwitztraining" kann dabei helfen, dass sich der Körper leichter an Hitze gewöhnt. Besser schwitzen heißt in dem Fall: weniger Elektrolyte, mehr Wasser ausscheiden.

Zusätzlich sollten wir auch unser Verhalten an die Hitze anpassen: leichte Kleidung tragen, die aber trotzdem die Haut vor der Sonne schützt, anstrengende Aktivitäten in die Morgen- oder Abendstunden verlegen, wenn es weniger heiß ist. Vor allem sollten wir auf die Signale unseres Körpers hören, wenn er mit der Hitze nicht klarkommt, und uns schonen.

Shownotes
Hitze
Mit "Schwitztraining" fit für hohe Temperaturen werden
vom 23. Juli 2025
Moderatorin: 
Anke van de Weyer
Gesprächspartnerin: 
Julia Demann, Deutschlandfunk-Nova-Reporterin