Im Supermarkt liegen Obst und Gemüse mit dem Hinweis "regional". Aber was heißt das überhaupt? Leider ist der Begriff überhaupt nicht klar definiert. Auch Bezeichnungen wie "von hier", "Heimat" oder "Nähe" sind vage. Was der Handel genau darunter versteht? Das wird beim Einkauf nicht klar.

Die Stiftung Warentest hat deshalb eine Umfrage unter Verbrauchern gemacht. Konsumenten verstehen demnach unter "regional", dass die Lebensmittel aus der umliegenden Gegend kommen und, dass dieser geografische Raum in ihrem Verständnis kleiner ist als ein Bundesland. Der Handel zieht jedoch oft einen weiteren Radius. Was nicht illegal ist, denn "regional" ist eben nicht genauer definiert.

"Aus der Region" kann viel bedeuten

Genau das kritisiert die Verbraucherzentrale. Sabine Holzäpfel von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg wünscht sich eine klare Definition von "regional" und worauf sich das Label "regional" bezieht.

"Es ist ganz wichtig, was an dem Produkt regional ist. Nur die Verarbeitung oder auch die Herstellung und die Erzeugung."

Denn manchmal kommen die Bestandteile des Produkts gar nicht aus der Region, sondern wurden lediglich in der Nähe verarbeitet. Das haben die Verbraucherzentralen beispielsweise bei einem Heidehonig festgestellt: Der wurde zwar in der Lüneburger Heide abgefüllt, aber der Honig selbst kam aus verschiedenen EU-Ländern.

Viele Kennzeichnungen sind freiwillig

2014 führte das Verbraucherministerium die Kennzeichnung "Regionalfenster" ein. Das Zeichen findet ihr auf manchen Produkten. Es ist eine freiwillige Kennzeichnung, die helfen soll, zu erkennen, woher die Hauptzutaten eines Produkts stammen und wo diese verarbeitet wurden. Klingt gut, aber auch hier wird Region unterschiedlich verwendet. Außerdem kennt kaum jemand das Regionalfenster.

In einem Eierkarton liegen Eier. Auf dem Innendeckel steht eine Information zur Kennzeichnung der Eier; Foto: dpa
© dpa-Zentralbild
Beim Ei funktioniert die Kennzeichnung. Ihr könnt euch sogar über den Legebetrieb informieren.

Bei Eiern hingegen funktioniert die Kennzeichnung. Anhand des Stempels könnt ihr erkennen, aus welchem Land das Ei kommt, also aus Deutschland oder zum Beispiel aus Österreich. Kommt das Ei aus Deutschland, lässt sich auch das Bundesland ablesen. Dann findet ihr auch noch die Nummer des Legebetriebs. Über die Webseite Was steht auf dem Ei? lassen sich anhand der Nummer noch mehr Infos zum Betrieb sammeln.

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Shownotes
Kennzeichnung von Lebensmitteln
30 oder 300 Kilometer: Regional kann viel heißen
vom 04. September 2018
Moderation: 
Diane Hielscher
Gesprächspartner: 
Martin Schütz, Deutschlandfunk Nova