Ein halbes Jahr lang war der Mars-Rover durchs All unterwegs. Jetzt ist er sicher auf dem roten Planeten gelandet. Die Mission von Perseverance: Die Suche nach Leben.

Der Mars ist gerade das Lieblingsziel für Weltraumnationen. Indien und Europa haben eine Sonde in die Mars-Umlaufbahn gebracht, China ist dort unterwegs und kreist mit Lander und Rober um den Planeten. "Wer zum Mars kommt, ist definitiv angekommen unter den Ländern, die im Weltraum was können", sagt Astrophysiker Michael Büker.

Nun ist die Nasa mit dem Rover Perseverance auf der Oberfläche gelandet. Für das Nasa-Team war das ein riesiger Grund zu feiern.

Externer Inhalt

Hier geht es zu einem externen Inhalt eines Anbieters wie Twitter, Facebook, Instagram o.ä. Wenn Ihr diesen Inhalt ladet, werden personenbezogene Daten an diese Plattform und eventuell weitere Dritte übertragen. Mehr Informationen findet Ihr in unseren  Datenschutzbestimmungen.

Perseverance untersucht, wann in der geologischen Vergangenheit des Mars Bedingungen geherrscht haben könnten, die günstig für Leben sind.

Spuren Flüssiges Wasser zum Beispiel. Es ist bereits bekannt, dass es auf dem Mars Wasser gegeben haben muss. Nun soll der Nasa-Rover Stellen finden, an denen tatsächlich Wasser geflossen ist. "In einem nächsten Schritt soll er nach Mikroben suchen", sagt Michael Büker. Denn wo flüssiges Wasser und Wärme ist, kann Leben entstehen – auf dem Mars gab es diese Bedingungen wahrscheinlich.

Perseverance sucht Sauerstoff

Es könnte also sein, dass auf dem Mars mikrobiologisches Leben entstanden ist und nun noch als Versteinerung zu finden sein könnte.

Die Suche nach lebenswichtigen Bedingungen geht weiter: "Es wird die Produktion von Sauerstoff aus dem Kohlendioxid aus der Marsatmosphäre getestet", sagt Michael Büker. "Das ist etwas, was für künftige menschliche Missionen zum Mars sehr relevant sein."

"Wo flüssiges Wasser und Wärme vorhanden sind, kann sich mikrobielles Leben bilden. Das könnte in Steinen erhalten geblieben sein, als versteinertes Leben."
Michael Büker, Astrophysiker

Die dritte wichtige Aufgabe von Perseverance ist: Er soll Gesteinsproben sammeln und für einen Abtransport durch eine zukünftige Marsmission vorbereiten. "Diese Mission ist noch gar nicht geplant", sagt Michael. "Aber die Proben sollen schonmal eingetütet werden, damit sie eingesammelt und zur Erde gebracht werden können."

Eines der ersten Fotos, das der Nasa-Rover "Perseverance" vom Mars gemacht hat.
© Imago | UPI Photo
Eines der ersten Mars-Fotos von Perseverance.

Für erste Tests direkt auf dem Mars hat der Nasa-Rover eine ganze Reihe von Instrumenten an Bord. Zum Beispiel Laser, die aus dem Mars-Gestein Strahlung herauskitzeln können. Die Strahlung wird analysiert, so wird die genaue chemische Zusammensetzung des Gesteins untersucht. "So kann man auf die geologische Geschichte von genau diesem Ort, den man dort untersucht, schließen", sagt der Astrophysiker.

Eine lange Mars-Mission für den Nasa-Rover

Für Perseverance wird es wahrscheinlich ein langer Aufenthalt auf dem Mars. Seine Vorgängergeneration Spirit und Opportunity haben 7 und 15 Jahre auf dem Mars gearbeitet – ihre Mission war beendet, als sich zu viel Staub auf ihren Solarpanels abgelegt hatte und sie keine Energie mehr bekamen. Perseverance hat hingegen als Energiespeicher eine Plutoniumbatterie an Bord.

So funktioniert auch der Rover Curiosity. Der fährt seit 2012 über die Marsoberfläche, ist bis heute aktiv und hat mehr als 20 Kilometer zurückgelegt. Michael Büker sagt: "Die Voraussetzungen sind also hervorragend, dass auch Perseverance viele Jahre auf dem Mars funktionieren wird."

Shownotes
Perseverance
Nasa-Rover sucht auf dem Mars nach Leben
vom 19. Februar 2021
Moderatorin: 
Diane Hielscher
Gesprächspartner: 
Michael Büker, Astrophysiker