Musikerin Mogli und ihr Freund, Fahrrad-Freak und Doku-Filmemacher Felix Starck, sind mit einem umgebauten Schulbus durch Amerika gereist.
Es war eine ganz spontane Idee, die Mogli und Felix eines Abends in Berlin durch den Kopf schoss: Mogli hatte gerade ihr erstes Album veröffentlicht, Felix hatte mit seinem Doku-Film "Pedal the World" Erfolg - mit dem Fahrrad war er durch 100 Länder geradelt, Mogli hatte den Soundtrack zum Film geliefert.
Jetzt waren beide auf der Suche nach neuen Herausforderungen. Zufällig haben sie einen umgebauten Schulbus gesehen, der aber nicht mehr fahrbar war - die Idee war geboren: Einmal mit einem Schulbus die Panamericana von Alaska bis Feuerland abfahren.
Mit 18 Tonnen und 13 Metern Länge quer durch Amerika
Online haben sie am nächsten Tag den Bus in den USA gekauft, Flüge gebucht, und drei Wochen später waren sie weg. Den Bus haben sie zu einem Loft ausgebaut mit allem drum und dran: Küche, Sofa, geflieste Dusche, Toilette und ein 1,50 Meter breites Bett. Mogli hat bei dem Umbau selbst am meisten Hand angelegt. Dafür ist Felix später hauptsächlich den Bus gefahren.
"Bei uns ist es immer so, dass jeder das macht, was er am besten kann und woran er am meisten Spaß hat."
Ihr umgebauter Bus von 1996 bietet aber nicht jeden Komfort: Es gibt keine Klimanalage, der Motor ist extrem laut, alles wackelt. Ab und zu haben beide ihre Busreise bereut. Aber nur selten. "Sobald du stehst, ist es so besonders, dass du quasi dein Zuhause dabei hast, dass ich das nicht missen wollen würde", erzählt Mogli.
"Ich hatte das Klavier, die Gitarre dabei, ich hatte einen Backofen. Wir haben uns in Alaska hingestellt, 360 Grad Berge um uns herum, und ich habe Musik gemacht. Danach haben wir selbst gebackenen Schokokuchen gegessen."
Finanziert haben sie ihre einjährige Reise hauptsächlich über die Einnahmen durch "Pedal the World". Über ihre Erlebnisse mit dem Schulbus haben die beiden ebenfalls eine Doku gedreht, sie heißt "Expedition Happiness" und ist in den Kinos angelaufen.
"Am Grand Canyon war ich völlig überwältigt von dieser Weite der Natur. Da klingt dann der ein oder andere Song auch ein bisschen epischer, wo man diese Weite eben hört."
Mogli hat auf der Reise natürlich auch neue Stücke geschrieben. Manchmal fühlte sie sich inmitten dieser überwältigenden Natur ein bisschen klein, sagt sie. Dadurch habe sie sich aber mehr auf sich selbst konzentriert, wodurch einige Songs ihres neuen Albums "Wanderer" sehr intim geworden seien.
Bei Deutschlandfunk Nova hört ihr von Mogli "Road holes" und "Breath".
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