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33,3 Grad in Sachsen-Anhalt, 32,6 Grad in Brandenburg: Diese Woche ist es in Deutschland so warm wie noch nie in diesem Jahr. Da sind Schweißflecken und -tropfen garantiert. Und das ist gut so.

Schwitzen ist super - das zeigen verschiedene Studien. Denn abgesehen davon, dass der Schweiß uns hilft, auch bei Hitze unsere Körpertemperatur zu regulieren, ist das Schwitzen so was wie ein "Gespräch ohne Worte". Das sagt zumindest die Science Slammerin Janina Otto. Und sie erklärt auch, dass wir mit zwei verschiedenen Arten an Drüsen transpirieren - mit den ekkrinen und den apokrinen Schweißdrüsen.

"Wir können auf zwei verschiedene Arten schwitzen und wir können das auch mit zwei verschiedenen Schweißdrüsen."
Janina Otto, Science Slammerin

"Die ekkrinen Schweißdrüsen produzieren ein Sekret, das besteht hauptsächlich aus Wasser und Salz", erklärt Janina Otto, "und wir kennen das klassischerweise als Kopfschweiß oder Rückenschweiß. Oder, wenn der Rückenschweiß dann woanders gelandet ist, dann kennen wir das als Arschwasser." Dieser ekkrine Schweiß dient in erster Linie dem Kühlen. Und: Er riecht erst mal nach nichts.

Schweiß ist Kommunikation

Das, was viele Menschen dagegen fürchten, ist der apokrine Schweiß. Die zuständigen Drüsen dafür haben Menschen unter anderem rund um die Brustwarze, in der Genital- und Analregion und unter den Armen. "Das ist eher so ein Stressschweiß. Wir kennen das klassischerweise als Achselschweiß. Und der Sinn und Zweck dieses Schweißes ist nonverbale Kommunikation", erklärt die Science Slammerin.

"Wenn man beim Sport dabei ist und aus allen Poren trieft es und es läuft einem in die Augen, dann hat man so das Gefühl, man tut halt richtig was und das fühlt sich dann geil an."
Antwort bei einer Straßenumfrage

Und diese Kommunikation kann – wie immer, wenn Leute sich austauschen – gut oder schlecht sein. Manchmal empfinden wir den Schweiß der anderen als ekelhaften Gestank. Ein Forscherteam aus den Niederlanden, Großbritannien, der Türkei und Portugal hat aber herausgefunden, dass der Schweiß anderer Leute auch glücklich machen kann. 

Wenn sich positive Gefühle durch Schweiß übertragen, dann liegt das an den chemischen Botenstoffen, die positive Gefühlszustände an andere Leute kommunizieren. Und zwar in einem solchen Ausmaß, dass es zu einer "Verhaltenssynchronisation" kommt zwischen dem, der schwitzt und dem, der riecht.

In diesem Zusammenhang wirkt Schweiß also ähnlich wie bestimmte Gesichtsausdrücke: Wenn wir einen glücklichen Menschen anschauen, der sich freut und lacht, dann bekommen wir selber manchmal auch gute Laune und lachen mit. Wenn wir den Schweiß eines Menschen riechen, der sich beim Joggen so richtig verausgabt hat und glücklich ist, dann hat das den gleichen Effekt. Also raus in die Hitze, lasst euren Schweiß triefen und nutzt ihn dazu, andere an eurer guten Laune teilhaben zu lassen!

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Shownotes
Schweiß
Warum es gut ist, wenn wir schwitzen
vom 29. Mai 2018
Autor: 
Martin Krinner
Moderator: 
Ralph Günther