E-Sports werden in Deutschland immer wichtiger. Eine Studie über die Sportler zeigt gerade, welche erstaunlichen Fähigkeiten die Gamer teilweise durch ihr Training vor dem Monitor erlangt haben.

Auf dem Messegelände in Leipzig stürzen sich Gaming-Fans ab Freitag in die größte LAN-Party Deutschlands. Auf der DreamHack können sie 56 Stunden am Stück spielen. 1.732 Plätze gibt es in diesem Jahr für die Spieler. Auch der E-Sport-Bund Deutschland (ESBD) ist dabei. Der lässt an diesem Wochenende seinen Vereinspokal ausspielen.

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E-Sports gewinnen in Deutschland seit einiger Zeit an Bedeutung. Bei den 16- bis 24-Jährigen hat sich fast jeder Zweite schon mal ein Match angeguckt. Die gibt es mittlerweile in diversen Streams und im Free-TV zu sehen. Auch die Wissenschaft kümmert sich längst um das Thema. An der Deutschen Sporthochschule Köln untersuchen Forscher im Moment für eine Studie, wie fit die E-Sportler sind und überprüfen, welche Fähigkeiten die Spieler mitbringen müssen, um wirklich erfolgreich zu sein.

Sporttest für Gamer

Bisher haben 1.500 Amateure und Profis mitgemacht. Die müssen zuerst einen Ausdauertest absolvieren, denn die körperliche Fitness kann auch bei einem Fifa-Match am Bildschirm entscheidend sein, sagen die Forscher. Je mehr körperliche Ausdauer ein E-Sportler mitbringt, desto belastbarer ist sein Herz-Kreislauf-System und desto besser geht er auch mit Stresssituationen um. Der Studienleiter Ingo Froböse sagt aber, dass die meisten Probanden körperlich leider nicht besonders fit seien.

"Die müssen auch Athleten vor der Konsole sein und nicht nur an der Konsole."

Die E-Sportler werden dann in eine Testkabine gesetzt. Dort sind Kameras und Sensoren verbaut, um die Spieler zu überwachen. Die zocken dann Titel aus den Genres Sport, Strategie und Ego-Shooter. Die Wissenschaftler messen dann die Augenbewegungen der Spieler und prüfen auch, wie schnell sie an der Tastatur sind. Da können auch manchmal sechs Tastenanschläge pro Sekunde gemessen werden, was sehr schnell ist.

Mentale Fähigkeiten von E-Sportlern

Die Spieler sind körperlich zwar nicht so sportlich, aber dafür bei der Feinmotorik und Koordination deutlich besser als die Allgemeinheit. Sie können ihre Hände und Finger deutlich schneller und präziser bewegen. Und in mentalen Fähigkeiten sind E-Sportler wirklich gut, sagt Ingo Froböse. Die Konzentration und Wahrnehmung der Gamer sei ausgezeichnet.

"Die Konzentration und Wahrnehmung ist herausragend gut im Vergleich zu anderen Sportarten."
Ingo Froböse, Sporthochschule Köln

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Shownotes
Studie zu Gamern
E-Sportler: Keine Sportskanonen aber Meister der Feinmotorik
vom 14. Februar 2019
Moderator: 
Thilo Jahn
Autor: 
Dominik Peters, Deutschlandfunk Nova