Billig, Wegwerfartikel, Müll - Plastik ist ein Problem. Dabei ist es noch gar nicht so lange her, dass Plastik als Hoffnungsträger für eine bessere Zukunft galt. Vorträge zur Geschichte des Plastiks von Franz Mauelshagen und Henning Laux.
Mit dem Einzug von Plastik in den Alltag brach das Zeitalter der Wegwerfgesellschaft an. Das versprach Freiheit: Mit Hilfe von billigen Plastikprodukten war es möglich, sich von den täglichen Mühsalen des Reinigens und Putzens zu emanzipieren.
"Es gibt keine zutreffendere Beschreibung der Gesellschaft des Plastikzeitalters als die der Wegwerfgesellschaft."
Und es stimmt ja tatsächlich: Ohne Plastik könnten wir nicht so leben, wie wir es tun. Vom Computer über medizinische Geräte bis hin zur Einkaufstüte bestimmen Kunststoffe aller Art unsere Lebenswelt. Doch heute wissen wir auch, dass Plastik in all seinen Formen eine gewaltige Umweltgefahr ist.
"Wir haben das Plastik in die Welt gebracht und werden es nicht mehr los."
In zwei Vorträgen geht es um die Geschichte des Plastiks. Der Umwelthistoriker Franz Mauelshagen erklärt, warum es gute Gründe gibt, Plastik als Marker des Anthropozäns zu verstehen. Der Soziologe Henning Laux erzählt die beeindruckende Erfolgsgeschichte der Plastiktüte - ob als Einkaufshilfe, Fahrradsattelschutz oder Schlittenersatz.
"Im Anthropozän wird die Verflechtung von Natur und Kultur irreversibel."
Franz Mauelshagen ist Senior Fellow am Institute for Advanced Sustainability Studies in Potsdam. Sein Vortrag hat den Titel "Plastik in Sedimenten – Technofossilien im Anthropozän".
Henning Laux ist Professor an der Technischen Universität Chemnitz. Sein Vortrag heißt "Biografie einer Kunststofftüte".
Beide Vorträge stammen von der Tagung "Plastikperspektiven – Historisch, ästhetisch, sozialwissenschaftlich", die das Kulturwissenschaftliche Institut Essen am 15. November 2018 im Rahmen des Projekts "PlastikBudget" veranstaltet hat.
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