Der Anteil von Mikroplastikpartikeln in der Luft ist in den Pyrenäen ähnlich so hoch wie in Großstädten mit acht Millionen Einwohnern. Das hat ein Forscherteam vor Kurzem nachgewiesen.

Die Pyrenäen sind eine Bergkette, die von Südfrankreich bis nach Nordspanien reicht. Eine abgeschiedene Region: viel Natur, idyllische Berge und frische Luft. Hier liegt auch der Kleinstaat Andorra - in seiner Hauptstadt leben rund 22.000 Menschen. Wer hier hinkommt, freut sich über die unberührte Natur und scheinbar saubere Umwelt.

Doch so sauber, wie wir auf den ersten Blick annehmen, ist die Luft auch hier nicht mehr. Denn ein Forscherteam der Universität Toulouse hatte kürzlich festgestellt, die vermeintlich frische Bergluft enthält Mikroplastik. Mit großen Partikelfiltern haben sie knapp ein halbes Jahr lang gemessen. Das Ergebnis: Pro Quadratmeter haben sie im Durchschnitt rund 350 Partikel Mikroplastik aufgefangen - ähnlich viel, wie in Großstädten wie Paris oder dem chinesischen Dongguan, einer Metropole mit acht Millionen Einwohnern.

"Von wo genau die Partikel stammen, die durch die Pyrenäen geweht wurden, weiß man noch nicht, das muss noch untersucht werden."
Alexandra Rank, Deutschlandfunk-Nova-Wissensnachrichten

Im Umkreis des Ortes, an dem die Wissenschaftler die Luft gemessen haben, gibt es weder Industrieanlagen noch große Städte. Bisher konnten die Forscher daher nicht nachweisen, woher die Mikropartikel in der Atmosphäre stammen. Sie vermuten, dass das Mikroplastik in der Luft Strecken von mindestens 100 Kilometern zurückgelegt hat. Denn ist bekannt, dass Mikroplastik auch in Flüssen und Meeren weite Strecken überwindet: Auch in der Arktis, Antarktis und in der Tiefsee wurde bereits Mikroplastik gefunden. Den Ursprung des Mikroplastiks wollen die Wissenschaftler noch erforschen. Bewiesen wurde mit dieser Studie allerdings erneut, dass die Kleinstpartikel auch scheinbar unberührte Regionen verschmutzen können.

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Shownotes
Umweltverschmutzung
Mikroplastik in der Luft
vom 16. April 2019
Moderatorin: 
Jenni Gärtner
Gesprächspartnerin: 
Alexandra Rank, Deutschlandfunk Nova