Im Jahr 2018 ist der Meeresspiegel weiter angestiegen. Das ergibt sich aus dem neuen Bericht der Weltwetterorganisation WMO. Demnach läuft uns die Zeit davon, etwas gegen bleibende Schäden durch den Klimawandel zu unternehmen.

Dem Klima geht es also nicht gut. Und die Zeit wird knapper, unumkehrbare Folgen des Klimawandels aufzuhalten. Denn dieses eine Wort hat der Chef der Vereinten Nationen António Guterres bei der Vorstellung des neuen Berichts der Weltwetterorganisation WMO besonders oft benutzt: "irreversible". Unumkehrbar.

Im weltweiten Schnitt ist der Meeresspiegel im vergangenen Jahr um 3,7 Millimeter angestiegen. Das liegt vor allem daran, dass die Gletscher schmelzen. Auch das Klimaphänomen El Niño hat den Meeresspiegel steigen lassen. Und auch wenn 3,7 Millimeter nicht nach viel klingen, so läppert sich der Anstieg doch über die Jahre: In den vergangenen 25 Jahren ist der Meeresspiegel um insgesamt acht Zentimeter gestiegen. Für Menschen an der Nordseeküste ist das auf den ersten Blick nicht so ein Problem, für manche flachen Inseln im Pazifik oder der Karibik wird es so nach und nach zu viel. Und es geht weiter.

Weltwetterorganisation warnt vor bleibenden Schäden

In dem Bericht steht auch, dass heute mindestens 125 Millionen mehr Menschen von Hitzewellen betroffen sind als noch im Jahr 2000. Grund dafür ist, dass einzelne Hitzeperioden länger dauern als früher. Die letzten vier Jahre waren die wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnung, und 2018 lag die weltweite Durchschnittstemperatur etwa 1 Grad über dem Wert für die Zeit vor der Industrialisierung. 

Die Folgen des Klimawandels sind bereits spürbar: Allein in den USA gab es laut WMO-Bericht mehr als ein Dutzend wetter- und klimabedingte Katastrophen, wie Brände und Wirbelstürme, jeweils mit Milliardenschäden. Weltweit haben Extremwetter wie Dürren, Überflutungen oder Stürme fast 62 Millionen Menschen betroffen. Zwei Millionen Mensche sind von Katastrophen in die Flucht getrieben worden.

"There is no longer any time for delay."
UN-Generalsekretär António Guterres

Klima-Experten erwarten, dass solche Ereignisse in Zukunft noch länger dauern, häufiger und stärker werden.  Für die Vereinten Nationen ist es kein Rätsel, wie diese Katastrophen bekämpft werden sollen:

  • weg von fossilen Kraftstoffen wie Kohle und Erdöl
  • mehr erneuerbare Energien wie Windkraft und Sonne

An der Umsetzung hapert es jedoch. "Laut Weltklimavertrag soll ja die Erderwärmung auf unter 2 Grad begrenzt werden, besser noch auf 1,5 Grad", sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporter Jan Bungartz. "Das wird immer schwerer zu erreichen."

Mehr zum Thema:

Shownotes
Weltwetterorganisation
​Dem Klima geht es gar nicht gut
vom 29. März 2019
Moderatorin: 
Jenni Gärtner
Gesprächspartner: 
Jan Bungartz, Deutschlandfunk Nova