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Fühlt Ihr auch, wenn das Wetter umschlägt? Ihr seid nicht allein! Tatsächlich fühlen sich viele Menschen schlapp, haben Kopfschmerzen oder ihnen ist schwindelig, wenn das Wetter sich ändert. Wie wir damit achtsam umgehen können, besprechen Main Huong und Diane in dieser Folge von Achtsam.

37 Grad ist die richtige Temperatur für unseren Körper. Um diese Temperatur stabil zu halten, reagieren wir auf Temperatur- oder Wetteränderungen: Zum Beispiel schwitzen oder zittern wir, um uns abzukühlen oder uns aufzuwärmen. So versucht unser Körper, wieder auf die optimalen 37 Grad zu kommen.

Ob wir eine Wetterveränderung bewusst wahrnehmen, hängt von unserer individuellen Anpassungsfähigkeit. Manche merken es, andere gar nicht. Aber generell gilt: Wetterwechsel machen nicht krank. Und: Es gibt einen Unterschied zwischen Wetterfühligkeit und Wetterempfindlichkeit:

Wetterfühligkeit trifft gesunde Menschen, wenn der Körper sich nicht so schnell an Wetterveränderungen anpassen kann. Der Körper reagiert dann häufig mit Symptomen wie Kopfschmerzen oder Kreislaufproblemen, Müdigkeit und Antriebslosigkeit. Forschende vermuten, dass sich die Witterungsverhältnisse auf unser vegetatives Nervensystem auswirken. Stress oder der allgemeine Gesundheitszustand können die Beschwerden verstärken.

Wetterempfindlichkeit betrifft dagegen Menschen, die bereits eine Erkrankung wie Asthma, Rheuma oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben. Dabei löst das Wetter die Beschwerden nicht aus, es verstärkt sie aber.

Wetterfühligkeit: Akzeptanz hilft

Wie bestimmte Wetterphänomene unser psychisches und physisches Befinden beeinflussen, wird Biotropie genannt. Während biotroper Wetterlagen treten bestimmte Krankheitsbilder oder Symptome häufiger auf. Dazu zählen zum Beispiel Tiefdruckwetterlagen oder Wetterwechsel.

Wie können wir am besten damit umgehen? Eine hilfreiche Strategie: Wir bewerten unsere Kopfschmerzen – oder was auch immer wir haben – nicht als Katastrophe oder Ärgernis. Wir können jederzeit bestimmen, wie wir mit dem, was eben nun mal ist, umgehen - das ist das Konzept der Akzeptanz.

Im Podcast gibt es wie immer Studien, Tipps und Übungen. Diesmal gehen Main Huong und Diane auch auf die kontroverse Diskussion ein, die es zum Thema Wetterfühligkeit gibt: Viele meinen nämlich, das gäbe es gar nicht.

Ihr habt Anregungen, Ideen, Themenwünsche? Dann schreibt uns gern unter achtsam@deutschlandfunknova.de

Empfehlungen aus dem Beitrag:
  • Hier gibt's unter anderem aktuelle Vorhersagen für wetterempfindliche Menschen: https://www.menschenswetter.de/
  • Und wir haben noch einen Hörtipp für euch: "Innenwelt" – der Psychologie-Podcast von WDR 5. Der Podcast richtet sich an alle, die sich für Themen aus Psychologie und Psychiatrie interessieren. Hier geht's zum Podcast: https://1.ard.de/innenwelt-podcast
Shownotes
Wetterfühligkeit
Mit unserem inneren Wetterfrosch umgehen lernen
vom 22. Februar 2024
Moderatorinnen: 
Main Huong Nguyen und Diane Hielscher
    Quellen aus der Folge:
  • Hoffmann, J., Lo, H., Neeb, L., Martus, P., & Reuter, U. (2011). Weather sensitivity in migraineurs. Journal of neurology, 258, 596-602.
  • Veehof, M. M., Trompetter, H. R., Bohlmeijer, E. T., & Schreurs, K. (2016). Acceptance-and mindfulness-based interventions for the treatment of chronic pain: a meta-analytic review. Cognitive behaviour therapy, 45(1), 5-31.