Nur ein paar Zutaten brauchen wir – und fertig ist der selbst gemachte Ketchup. Deutschlandfunk-Nova-Reporter Christian Schmitt hat es ausprobiert.
Vor Kurzem haben wir im Programm berichtet, dass Ketchup aufgrund eines Streits der Supermarktkette Edeka mit dem Hersteller Heinz knapp werden könnte. Hörer Tim hat sich daraufhin gemeldet und uns Mut gemacht: Ketchup herzustellen, sei ganz einfach, hat er gesagt. Tim ist selbst Koch und sollte es daher wissen.
"Ketchup machen ist einfach. Wir lassen uns von großen Ketchupkonzernen und großen Einzelhandelskonzernen nicht den Spaß verderben."
Unser Reporter Christian hat daher mal ganz tief in die Ketchup-Flasche geschaut und recherchiert, wie wir die rote Soße am besten selbst zusammenrühren können.
Ein Ketchup-Rezept – American Style
Auf amerikanischen Food-Seiten gibt es einige Rezepte, die sich um das optimale Ketchup-Rezept drehen – Christian hat ein Basic-Rezept gefunden und testet es. Es soll nah an den Supermarktketchup herankommen, den wir bald vielleicht nicht mehr ganz so einfach kaufen können.
Da die Angaben aus den USA stammen, sind die Größenangaben im Rezept "Cups". Solche Messlöffel oder Messbecher gibt es auch hier bei uns in Deutschland. Im Zweifel genügt es aber, wenn das Verhältnis der Zutaten zueinander stimmt.
- Eine Tube Tomatenmark
- Ein Viertel Cup (ca. 60 ml) Wasser
- Ein halber Cup (ca. 120 ml) weißer Essig
- Ein Esslöffel Zucker
- Ein halber Cup (ca. 120 ml) Maissirup oder Agavensirup
- Ein Viertel Teelöffel Zwiebelpulver
- Ein Viertel Teelöffel Knoblauchpulver
- Ein Teelöffel Salz
Ganz schön viel Zucker also, aber genau das macht den Ketchup auch haltbar, sagt Christian. Wer will, kann natürlich frische Zutaten verwenden und das Rezept verfeinern. Aber dann ähnelt es auch nicht mehr so sehr Ketchup aus dem Supermarkt.
"Das ist am Ende so viel Zucker wie Tomatenmark. Heißt dann aber auch, dass das eine Weile hält. Zucker und Essig – ein paar Wochen klappt das auf jeden Fall."
Und dann: 20 Minuten auf mittlerer Hitze köcheln lassen. Einfach so lange, bis die Konsistenz passt und es sich wie Ketchup anfühlt. Das sagt auch Tim, der uns den Tipp zum Ketchup aus Eigenproduktion gegeben hat.
"Im Prinzip setzt man das einmal auf, lässt das Ganze leicht köcheln oder so. Aber dann ist man fertig, dann muss man sich auch nicht weiter drum kümmern."
Ur-Ketchup kommt aus Asien
Christian hat auch einen anderen Ketchup gemacht: einen Ur-Ketchup. Denn ursprünglich kommt Ketchup nicht aus den USA, sondern Asien: In China gibt es zum Beispiel eine Gewürzsoße, die kê-tsiap heißt, in Indonesien etwas Ähnliches namens kecap. Diese Soßen werden genauso genutzt wie der Ketchup, den wir kennen.
"Die asiatischen 'kê-tsiap'-Würzsoßen waren so 'ne Mischung aus fermentierten Sojabohnen und fermentiertem Fisch. Heißt also: Hält ewig."
Auch dieser Ur-Ketchup soll lange halten. kê-tsiap besteht zum Beispiel aus einer Mischung aus fermentierten Sojabohnen und fermentiertem Fisch. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber immerhin: der erste Ketchup der Welt.
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