Die alte Formel "Sex Sells" gilt wohl doch nicht. Das legt zumindest die Auswertung einer Studie nahe.

Zum Thema "Sex sells" haben schon viele Menschen Studien durchgeführt. Mit vielen verschiedenen Ergebnissen. Deshalb hat der Werbefachmann John Wirtz von der Uni in Illinois eine Meta-Studie durchgeführt. Das heißt, er hat sie sich alle angeschaut: 78 Studien mit mehr als 17.000 Teilnehmern aus den letzten fast 50 Jahren.  

"Ergebnis: Werbung mit sexuellen Anspielungen erregt zwar mehr Aufmerksamkeit als andere Werbung, aber das Produkt wird dadurch nicht häufiger verkauft."
Kerstin Ruskowski, Deutschlandfunk Nova, fasst die Ergebnisse zusammen

Werbung mit nackten Menschen oder Posen, die auf Sex hindeuten, fällt zwar auf, das Problem ist aber, dass die Konsumenten meist die Marke dahinter nicht interessiert. Laut Studie haben sexuelle Anspielungen keinen Einfluss darauf, wie oft das Produkt verkauft wird. Es ist sogar eher so, dass die Studienteilnehmer die Marken, die mit sexuellen Anspielungen werben, eher nicht so super finden – vor allem Frauen nicht. 

"Das ist das eindeutigste Ergebnis der Untersuchung: Dass Männer sexualisierte Werbung im Allgemeinen ganz gut finden - Frauen nicht!"
Kerstin Ruskowski, Deutschlandfunk Nova, über die Studien-Ergebnisse

Wegen dieser Ergebnisse wird Werbeleuten aber nicht per se abgeraten, weiter auf das Sex-Sells-Ticket zu setzen. Denn es gibt auch Ausnahmen: Wenn die Nacktheit in Zusammenhang mit dem beworbenen Produkt stand, bei Massageöl zum Beispiel oder Bodylotion, dann blieb die Werbung bei den potentiellen Konsumenten hängen.

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Shownotes
Werbung
Huch! Sex sells ja doch nicht
vom 28. Juni 2017
Moderatorin: 
Tina Kießling
Gesprächspartnerin: 
Kerstin Ruskowski