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One Billion, also eine Milliarde - das ist die Zahl der Frauen, die weltweit Opfer von Gewalt werden. Seit 2013 protestieren deshalb Frauen weltweit am 14. Februar tanzend auf den Straßen, um auf das Problem aufmerksam zu machen.

Der weltweite Protest unter dem Motto "One Billion Rising" wurde von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler ins Leben gerufen. Mit ihrem Buch "Vagina Monologe", das auch als Theaterstück aufgeführt wurde, hat sie weltweit Bekanntheit erlangt. Eve Ensler selbst ist als Kind von ihrem Vater missbraucht worden. Das erste Mal sind am 14. Februar 2013 Frauen weltweit auf die Straße gegangen, um darauf aufmerksam zu machen, wie viele Frauen Opfer von Gewalt werden. Aber auch Männer beteiligen sich an den Protesten.

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Auch hier in Deutschland sind allein im vergangenen Jahr 60.000 Menschen in 180 Orten dem Aufruf "One Billion Rising" gefolgt. Wie groß das Problem auch hierzulande ist, zeigen Zahlen, die Bundesfamilienministerin Franziska Giffey im Jahr 2018 vorgestellt hat: Jeden Tag versucht in Deutschland ein Mann, seine Partnerin zu töten. An jedem dritten Tag gelingt es einem.

"Man sieht aber, dass wir bei den jüngeren Männern häufig eine höhere Zahl haben und es hängt auch sehr stark von der sozialen Schicht ab. Es sind oft Geldsorgen, es sind psychische Probleme, es ist Alkohol im Spiel bei ganz vielen Fällen."
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey im Jahr 2018

In Zahlen heißt das konkret: 2017 wurden fast 114.000 Frauen in Deutschland Opfer von "partnerschaftlicher Gewalt". Zum Vergleich: Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist ähnlich hoch. Und das sind nur die Zahlen, die zu "partnerschaftlicher Gewalt" erfasst werden konnten. Die Dunkelziffer ist noch mal höher.

Ob mit oder ohne Protestsong: Hauptsache tanzen

Das Besondere Merkmal der One-Billion-Rising-Proteste ist der Tanz. Dazu gibt es einen extra Song: "Break the Chain" heißt der. Er wurde 2012 veröffentlicht, von Eve Ensler und V-Day produziert und von Tena Clark geschrieben. In dem Song heißt es unter anderem:

"I can see a world where we all live
Safe and free from all oppression
No more rape or incest, or abuse
Women are not a possession"

Dazu gibt es auch eine Tanzperformance, die vorher über ein Youtube-Video einstudiert werden kann. Die erinnert ein bisschen an Step Aerobic, das heißt, es kann wirklich jede und jeder mitmachen.

Es gibt aber keine Verpflichtung, zu dem Song zu tanzen oder diese Choreografie aufzuführen, sagen die Organisatorinnen. Die Hauptsache sei, es werde getanzt - und dass die Frauen auf der Straße öffentlich sichtbar werden.

Mehr zum Thema bei Deutschlandfunk Nova:

Shownotes
One Billion Rising
Gewalt gegen Frauen: Tanzen als Protest
vom 14. Februar 2019
Moderator: 
Till Haase
Gesprächspartnerin: 
Anna Kohn